26.02.24 – von Jan Goertz –

Kommende Woche, am Freitag, den 08.03.2024 ist wieder der Internationale Frauentag - oder auch: feministischer Kampftag. Auch in  diesem Jahr werden wir ein Straßenzusatzschild zu Ehren einer historischen, weiblichen Persönlichkeit einweihen. Dazu laden wir euch am 08.03. zu 15:00 Uhr in den Adelheidring / Ecke Gerhart-Hauptmann-Straße ein.

Im Anschluss findet unser nächstes FLINTA*-Treffen statt. Informationen dazu erhaltet ihr separat per Mail.
 

Zur Person:

Adelheid von Burgund wurde 931 im Südosten der heutigen Schweiz geboren. Sie wurde bereits im Alter von ca. 6 Jahren nach dem Tod ihres Vaters mit Lothar von Italien verlobt. In Italien erhält sie auf Grund ihrer umfassenden Ausbildung den Ruf einer „literatissima“, einer Frau von höchster Gelehrsamkeit. Im Jahr 947 heiratet sie Lothar und bekommt ihre Tochter Emma. Bereits ihr erster Ehemann bezeichnet sie als „consors regns“, als Teilhaberin der Macht. Drei Jahre nach der Heirat wird Adelheid mit 19 Jahren Witwe. Nach dem Tod ihres Mannes wird sie von Berengar, Herr von Ivrea eingesperrt und gefoltert. Sie kann fliehen, indem sie ein Loch gräbt.

Am 09. Oktober 951 heiratet sie den 20 Jahre älteren Otto I. Adelheid ist entgegen der damaligen traditionellen Rolle der Frau bestrebt, sich an der Regierung des Reiches zu beteiligen. Für Otto I. ist sie von unschätzbarem Wert, da sie ihm durch ihre Verbindungen und ihr Wissen um die Machtverhältnisse in Italien den Weg zur Kaiserkrone ebnen kann. Im Jahr 959 begleitet Adelheid Otto I. und seine Streitkräfte nach einem Hilfsgesuch von Papst Johannes XII nach Rom. Otto I. wird im Gegenzug die Kaiserkrone angeboten. Am 02.Februar 962 wird Adelheid von Burgund als erste Frau zur Kaiserin geweiht. Kurze Zeit nach der Krönung erhält sie von Otto I. eine Urkunde, in der ihr das „consortium regni“, die Mitherrschaft am Reich, zuerkannt wird.

Nach dem Tod Ottos I. im Jahr 973 wird Adelheid wichtigste Ratgeberin ihres Sohnes Otto II. Nach dem Tod Ottos II im Jahre 983 rettet Sie zusammen mit ihrer Schwiegertochter Theophanu den erst dreijährigen Thronfolger Otto III: aus den Händen des Herzogs Heinrich des Zänkers. Nach Theophanus plötzlichen Todes ist Adelheid alleiniger Vormund des Thronfolgers. Dank ihrer Entschlossenheit und ihres diplomatischen Geschicks sichert sie Otto III die Krone. Sie ist somit die einzige Frau, die drei Männer zum Kaiser machte. Nach der Volljährigkeit ihres Enkels zieht sie sich in die Abtei Seltz zurück, in der sie in der Nacht vom 16. Auf den 17. Dezember 999 stirbt.