BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Magdeburg

PM 14: Städtischen Denkmalschutz stärken

Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Es erweist sich tatsächlich als problematisch, dass es eine wirkliche Denkmalschutzpolitik in Magdeburgnicht gibt. Die Denkmäler im Stadtgebiet werden denkmalrechtlich vor sichhin verwaltet. Es gibt kein Konzept bedrohte Denkmäler zu erkennen, die Bedrohungsgründe zu klären und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Denkmalanlagen, die nicht das Glück haben einen engagierten Investor zufinden oder zum städtischen Prestigeobjekt in Domnähe zu werden, verfallenunbeachtet weiter. Irgendwann werden sie abgerissen und aus dem Denkmalverzeichnis gelöscht.

13.07.10 –

Grüne kritisieren fehlende Denkmalschutzpolitik der Stadt, Forderung nachmehr Engagement In die Diskussion um den Abriss der alten Tischlerei des Messgerätewerkes ander Schönebecker Straße meldeten sich auch die Magdeburger Bündnisgrünen zu Wort.

Keine Denkmalschutzpolitik

Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Es erweist sich tatsächlich als problematisch, dass es eine wirkliche Denkmalschutzpolitik in Magdeburgnicht gibt. Die Denkmäler im Stadtgebiet werden denkmalrechtlich vor sichhin verwaltet. Es gibt kein Konzept bedrohte Denkmäler zu erkennen, die Bedrohungsgründe zu klären und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Denkmalanlagen, die nicht das Glück haben einen engagierten Investor zufinden oder zum städtischen Prestigeobjekt in Domnähe zu werden, verfallenunbeachtet weiter. Irgendwann werden sie abgerissen und aus dem Denkmalverzeichnis gelöscht.

Weitere Abrisse befürchtet

So werden derzeit scheinbar mehrere der historisch bedeutsamen Rayonhäuserentlang der Leipziger Straße leergezogen. Verfall und Abriss sind nur nocheine Frage der Zeit. Weitere Beispiele bedrohter Denkmäler kennt jeder. Seies der Goldene Löwe in Sudenburg, das Zobi in Stadtfeld Ost, das Gründerzeithaus in der Sternstraße, die Aufzählung ließe sich langefortführen. Aktivitäten der Stadtverwaltung sucht man vergeblich. Die Stadtverwaltung, der Oberbürgermeister und auch der in weiten Teilen amThema bisher nicht sonderlich interessierte Stadtrat vertrauen auf die Kräfte des Markts und sehen sich als nicht zuständig. Das Ergebnis wird sein, dass diese Baudenkmäler fallen werden. Magdeburg wird damit ärmer anLebensqualität. Den Schaden haben wir alle." so Meister.

Denkmalschutzbeirat und Denkmalschutzprogramm

Zur Lösung der Misere schlägt Meister vor neue Wege zu suchen. "Zunächst würde sich die kurzfristige Einrichtung eines ehrenamtlichen Denkmalschutzbeirates für die Stadt empfehlen. Der der unteren Denkmalschutzbehörde beizuordnende Beirat sollte die Gefährdungen aufzeigen,die individuellen Ursachen klären und wenn möglich Lösungen vorschlagen.Verstärkt durch ehrenamtlich Engagierte könnten sich die Möglichkeiten der Denkmalschutzbehörde deutlich verbessern." Positiv hebt Meister das jetztonline abrufbare Denkmalverzeichnis der Stadt hervor. "Mit der Umsetzung desseit Jahren erbetenen Projektes, geht die Stadt einen Schritt in dierichtige Richtung." Meister hält auch ein städtisches Denkmalschutzprogramm für überlegenswert."Denkmalschutz hat dann Erfolg, wenn es gelingt die Nutzung und den Erhaltvon Denkmälern wirtschaftlich interessant zu machen. Zu denken wäre daran,die im Zusammenhang mit der Nutzung der zu sanierenden Objekte anfallendenstädtischen Steuern ganz oder in Teilen zu erstatten. In solchen Fällenkönnte die Zweitwohnsitzsteuer oder aber auch die Gewerbesteuer zeitlichbefristet an den Investor zurückfließen. Auch eher symbolische Wertschätzungen, wie die Vergabe einer städtischen Auszeichnung für dieBewahrung eines Denkmals in der Stadt, könnten Teil eines solchen Programmssein."

Kategorie

Bauen | Denkmalschutz | Presse