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11.02.16 –
Sachsen-Anhalt verfügt schon jetzt in vielen Regionen über ein gut ausgebautes Straßennetz. Leider sind aber viele dieser Straßen in einem Zustand, von dem teilweise akute Gefährdungen ausgehen. So manche Brücke wird nur noch durch Gottvertrauen zusammengehalten. Die Menschen in einigen Orten leiden unter einer extremen Verkehrsbelastung, weil nötige Instandsetzungsmaßnahmen nicht durchgeführt oder Ortsumgehungen nicht angegangen werden.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen auf den Erhalt und die Pflege bestehender Straßen. Dadurch schützen wir unsere Landschaften mitsamt ihren Tier- und Pflanzenarten vor Eingriffen, die sie unwiederbringlich beschädigen oder vernichten.
Wo eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur nachweislich erforderlich ist, wollen wir als Alternative zu extrem teuren Autobahn-Neubauvorhaben eine kostengünstigere und am tatsächlichen Bedarf orientierte Sanierung und den Ausbau vorhandener Straßenverläufe.
Durch den Verzicht auf die Verlängerungen der A 71, der A 143, Nordverlängerung der A 14 und Verzicht auf die Neutrassierung der B 190n könnte Sachsen-Anhalt eine Vielzahl wichtiger Verkehrsprojekte finanzieren. Dazu gehört der mehrspurige Ausbau der B 189 und B 71 bis zur niedersächsischen Landesgrenze inklusive langersehnter Ortsumgehungen als bedarfsgerechte Alternative zum Neubau der A 14. Dies ist nicht nur günstiger, sondern vermeidet weitere Versiegelungen des Bodens und durch die zumeist parallel zu den Bundesstraßen geplanten Autobahnen das Zerschneiden von ökologisch wertvollem Lebensraum.
Unserer Meinung nach muss der günstigeren und umweltfreundlicheren Alternative stets Vorzug gewährt werden. Das käme auch den von Lärm und Abgasen geplagten Menschen vor Ort entgegen. Gut ausgebaute, mehrspurige Bundesstraßen mit Ortsumfahrungen sind gute Alternativen zu Autobahnen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gehen mit öffentlichen Mitteln sorgsam um und wollen die knappen Ressourcen lieber in den Erhalt unserer Landes-und Kreisstraßen sowie in Fahrradinfrastruktur stecken. Angesichts der knappen Haushaltsmittel des Landes für den Straßenbau soll auf ein Neubau von Landesstraßen verzichtet werden und im Bereich der Landesstraßen vorrangig die Unterhaltung des bestehenden Straßennetzes verbessert werden. Außerdem wollen wir den Übergang zwischen Auto, Fahrrad und dem öffentlichen Personennahverkehr durch Park-and-Ride-Plätze und sichere Fahrradparkplätze verbessern.
In Ortslagen, wo der Durchgangsverkehr zur unerträglichen Last für die Bewohnerinnen und Bewohner geworden ist, befürworten wir den Bau von Ortsumgehungen und anderen Schutzmaßnamen. Dabei ist jeder Eingriff so durchzuführen, dass es zu einem Minimum an Belastungen für Mensch und Natur kommt. Wo Straßen zu groß für den Bedarf sind, muss auch ein Rückbau und eine Rückgewinnung von Naturflächen möglich sein.
Wir fordern darüber hinaus ein Programm zur Erhaltung und Nachpflanzung der Alleen in Sachsen-Anhalt und ein Modellprojekt zur Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen an Landesstraßen.
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