Grüne Fahrradtour durch Stadtfeld-Ost

Auf ihrer Radtour durch den Stadtteil haben grünen Kandidat*innen und Gäste die neuralgischen Punkte für den den Radverkehr nochmal in Augenschein genommen. Die wichtigsten Erkenntnisse und Forderungen findet ihr in der nachfolgenden Aufzählung.

12.05.19 –

Gemeinsam mit fünf Kandidat*innen, Kathrin Natho, Jürgen Canehl, Thorsten Giefers, Thomas Oelstetter und Wolfgang Beier, die bei den Kommunalwahlen am 26 Mai für Stadtfeld Ost kandidieren, radelte am Muttertag eine gemischte und engagierte Gruppe durch den beliebten Stadtteil, um sich dort über „Kraftorte“ und „Schmerzpunkte“ zu informieren.

Was macht unseren Stadtteil so besonders? An welchen Stellen sehen wir Handlungsbedarf? Vor allem die schlechte Situation für Radfahrer*innen stand im Mittelpunkt der Radtour. Fehlende Radspuren, oder schlecht umgesetzte in der Großen Diesdorfer Straße erhöhen nicht nur das Unfallrisiko sondern sind wenig wertschätzend gegenüber den Verkehrsteilnehmern, die mit dem Drahtesel unterwegs sind. In der Friesenstraße (und in dem Draisweg) wurde eine Öffnung der Einbahnstraße in beide Richtungen für das Fahrrad diskutiert; auch asphaltierte Radstreifen in dem von Kopfsteinpflaster geprägten Stadtteil kamen zur Sprache.

In der Arndtstraße würden Zebrastreifen sowie Tempo 30 zu einer Entschleunigung derselben beitragen. Auch eine Belebung der Schrote und die Umsetzung der noch fehlenden circa 17.000 m² für Spielplätze standen auf dem Plan der Radtour. Die Mitfahrenden, klingelnd und gut gelaunt und teilweise leidenschaftliche Radfahrer, machten konstruktive Vorschläge und nahmen den Stadtteil so noch einmal ganz anders war. Geendet hat die Fahrt am Schellheimer Platz, an dem, belebt und fröhlich durch den Trödelmarkt, noch einmal deutlich wurde: Stadtfeld Ost kann mehr!

Die wichtigsten Erkenntnisse und Forderungen findet ihr in der nachfolgenden Aufzählung noch mal dargestellt:

Radschnellweg auf dem Revisionsweg neben der Bahntrasse

Ein 3m-Betriebsweg begleitet die neue Straßenbahntrasse ab Gellertstraße, entlang der Schrote, bis Geh-/Radweg Motzstraße /Hst. Albert-Vater-Str. Außer der Asphaltierung des Betriebsweges wäre nur zusätzlich eine separate Brücke über die Schrote, kurz vor der Hst. A.-Vater-Str., für diesen Bauabschnitt notwendig.

Im weiteren Verlauf nach Norden erfolgt erst an der Straßenquerung An d. Steinkuhle ein Wechsel des Betriebsweges auf die Ostseite der Bahntrasse. Der 2. Seitenwechsel des Betriebsweges ist am Distelweg. Doch an beiden Stellen queren öffentliche Straßen und Wege. Eine entsprechend durchdachte Gestaltung entscheidet ob die Querunge dann eine Gefahrenstelle wird oder eine sichere Verkehrsführung.

Leider bügelt die Stellungnahme im Planfeststellungsverfahren den ADFC-Vorschlag damit ab, dass der Betriebsweg ausschließlich als Unterhaltungs- und Rettungsweg dient und der Bau von Radwegen der LH Magdeburg, im Rahmen des Radverkehrskonzeptes, obliegt.

Freiligrath-, Berta-v.-Suthner- und Roseggerstr.

Der offizielle Trassenverlauf des Schroteradweges führt hier über diese Kpfl-Straßen = für Radfahrer unzumutbar. Nach dem Radverkehrskonzept sollte schon seit 2008 Bitumen auf die Fahrbahnen aufgebracht sein. Lt. Haushaltsplan-Änderung 2019 wurde im Stadtrat eine Teilasphaltierung beschlossen.

Albert-Vater-Straße

Der gemeinsame Geh-/Radweg auf der Nordseite, zwischen neuer Straßenbahntrasse und Tankstelle soll, lt. Planung, so beibehalten werden. Ein Unding! Die Seitenanlage ist z. T. nur 2,40 m breit ->> nicht mal ausreichend als Gehweg+Radf. frei.

Friesenstraße

Planung der Stadt läuft. Unsere Vorstellungen: mehr Bäume + Parken auf der Fahrbahn + Radverkehr in gegenrichtung ermöglichen + .... (+ Fortführung der Einbahnstraßen-Freigabe für den Radverkehr auch im Draisweg).

Goethestraße

1997 bestanden Straße und Gehwege noch aus runtergewirtschaftetem, Kraterübersätem Klein und Mosaikpflaser. 1999 brachte man eine Dünnschicht-Bitumenfahrspur in Straßenmitte auf. Aber schon ab 2001 erfolgte die Komplettsanierung. Da gab es auch schon den Streit um die Bewahrung des historischen Straßenpflasters, doch es gab angeblich nicht genug Ersatzpflastersteine, so siegte der Bitumen. An den etwas weniger parkartigen und dafür mehr parkplatzartigen Charakter der Goetheanlage hat man sich inzwischen gewöhnt(?) Im August 2017 fand ein Bürger-Workshop statt in dessen Ergebnis der Wunsch nach einer Fahrradstraße dominierte. ....... Im März 2019 war die untere Straßenverkehrsbehörde noch immer mit der "Prüfung des Sachverhaltes" beschäftigt. Und es gibt auch im Mai noch keinen neuen Sachstand.

Große Diesdorfer Straße

Straße, Geh- und Radwege sind auch heute noch im selben Zustand wie vor 30 Jahren. Die letzte Fahrbahnsanierung 1998, zwischen Gerhart-Hauptmann- und Matthissonstraße brachte für den Radverkehr nichts. Alle innovativen Lösungsvorschläge aus dem Stadtplanungsamt, die den Radverkehr sicherer machen sollten, wurden verworfen. Die Radweg-Fehlstellen sind alle noch vorhanden. Die Sperrketten an der Arndtstraße aus Zeiten als die Straßenbahn noch hier einbog, hängen noch heute hier. Als Schlechtes-Gewissen-Trostpflaster gab man die zu schmalen Gehwege für den Radverkehr frei und erlaubte zugleich auch noch das Parken auf den selben Gehwegen. Jetzt beklagt man das missbräuchliche Fahren auf den wenigen nicht frei gegebenen Fußwegen. Nach dem Radverkehrskonzept sollten bis 2008, zumindest zwischen Adelheidring und Schenkendorfstraße beidseitig Radverkehrsanlagen angelegt werden. Aber erst seit einem tödliche Unfall 2017 gibt es zwischen Adelheidring und Pestalozzistr./Gartenheimweg eine eigene Fahrspur für den Radverkehr, allerdings nur bis Liebermannstr. und großzügig unterbrochen an den 3 Kreuzungsbereichen. Die Autofahrer haben sich, nach anfänglicher Irritation, die Ignorierung des "Schutzstreifens" angewöhnt und Radfahrer fahren frustriert wieder auf den Gehwegen.

Wilhelm-Külz-Str.aße

Die Aufbringung einer 2-3 m breiten Bitumen-Dünnschicht in Straßenmitte wurde auf Stadtratsbeschluss in den Haushalt 2019 aufgenommen. Laut Radverkehrskonzept sollte ja schon bis 2012 ein bituminöserer Straßenausbau erfolgen, was aber bisher ignoriert wurde. Momentan sieht das Tiefbauamt Sturzgefahren an der Bitumenkante zum Kpfl-Randbereich. Liebknechtstraße, Nordseite Auf der Nordseite der verkehrsreichen Hauptstraße ist zwischen Arndtstr. und Westring, wurde bei der Sanierung 1999, eine Lösung für den Radverkehr ignoriert. Aus 3 Varianten wurde damals die für den Radverkehr schlechteste Lösung umgesetzt, nur um 6 Parkplätze mehr schaffen zu können.

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