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Die Innenstadt, das Herz von Magdeburg, soll wieder stärker belebt werden. Als Bündnis 90/Die Grünen wollen wir dafür im nächsten Sommer eine zeitweilige Fußgängerzone auf dem Breiten Weg zwischen Allee-Center und Bärstraße einrichten. Ziel ist es, dort einen Raum zu schaffen, der zum Verweilen, Treffen, Flanieren einlädt und Handel wie Gastro wieder Aufwind verschafft. Es soll ein Ort werden, an dem sich Magdeburg trifft.
Mit der Einführung eines verkehrsberuhigten Fußgängerbereichs erhalten wir drei Dinge: Sicherheit, Ruhe und Gestaltungsfreiheiten. Sicherheit bedeutet, dass durch weniger Autos weniger Gefahren entstehen. Kinder und Senioren können sich so deutlich besser frei und sicher in der Innenstadt bewegen. Eltern können dann auch mal die Blicke in Schaufenster und auf das Stadtleben schweifen lassen. Ruhe heißt weniger Lärm durch Fahrtgeräusche. Dies ist von Vorteil, damit man sich wieder entspannt, in normaler Lautstärke unterhalten kann. So kann man auch besser Musik lauschen oder einfach die Geräusche des städtischen Lebens genießen. Gestaltungsfreiheiten meint, dass die Flächen in der Innenstadt neu aufgeteilt werden können. Statt reiner Straße und Parkplätzen wird es möglich schöne Sitzlandschaften für jeden Geschmack, kleine Parks, Künstlerecken, Veranstaltungsecken, Pop-Up Stores, Café-Flächen, Spielflächen und vieles mehr in die Innenstadt zu bringen. Für Jeden und Jede ist was dabei. Damit steigert sich die Attraktivität der Innenstadt und mehr Bürgerinnen und Bürger kommen gern in die Mitte Magdeburgs.
Wissenschaftliche Arbeiten zu öffentlichen Räumen zeigen eindeutig, Menschen gehen dorthin wo Menschen sind. Sie setzen sich in ein Café wo schon andere Menschen sitzen, sie gehen zu einem Laden, wo schon andere davorstehen und so weiter. Wir wollen mit der Umgestaltung einen Ort schaffen, wo Menschen sind und wo Menschen hinkommen, weil da Menschen sind. Was bringt das nun dem Einzelhandel? Eine attraktive Innenstadt lockt mehr Menschen, die einkaufen, flanieren, bummeln, essen oder sich amüsieren wollen. Mehr Menschen sind mehr Kunden. Mit unserer Initiative wollen wir das Gewerbe stärken in dem wir Käufer in die Stadt bringen.
Ja. Wir wollen die temporäre Umnutzung mit vielen verschiedenen Veranstaltungen begleitet wissen. Ein Herz für Magdeburg soll einen Ort für gesellschaftliche und künstlerische Aktionen schaffen. Von Straßenmusik über Clowns und Artistik ist da einiges denkbar. Auch Vereine, Gruppen und Initiativen können dort Raum für vielfältige Aktionen wie öffentliche Tanzworkshops oder Flashmobs erhalten. Wir wollen mit der Umgestaltung einen Ort schaffen, an dem das vielfältige kulturelle und gemeinschaftliche Leben Magdeburgs sich ausdrücken kann. Darüber hinaus können wir uns auch wunderbar vorstellen, dort kleine Bio- und Regionalmärkte, White Dinners, Flohmärkte, Pop-Up Stores und viel mehr stattfinden zu lassen.
Fußgänger bekommen deutlich mehr Platz und müssen beim Queren der Fahrbahn im Breiten Weg nicht mehr auf Autos, sondern nur noch auf die Straßenbahn und Radfahrer achten. Das gefährliche Hindurchschlängeln zwischen vor der Ampel wartenden Autos, wie man es derzeit beobachten kann, entfällt. Zudem verkürzt sich die Wartezeit an der Ampel Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg (siehe hierzu auch Frage 8).
Radfahrer bekommen einen neuen komfortablen Radweg im Bereich der heutigen Kfz-Fahrbahn. Diesen müssen sie sich nicht mehr mit Autos teilen, wie es derzeit noch in Fahrtrichtung Süden der Fall ist. Auch für Radfahrer verkürzt sich die Wartezeit an der Ampel Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg.
Durch die Verkürzung der Rotzeiten an der Ampel Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg wird der Straßenbahnverkehr insgesamt zügiger. Umsteigende Fahrgäste zwischen den Haltestellen Alter Markt und Allee-Center gelangen schneller zur anderen Haltestelle und erreichen damit ggf. eine frühere Bahn zur Weiterfahrt. Für den Nachtbusverkehr ist zu prüfen, ob dieser zwischen Ernst-Reuter-Allee und Goldschmiedebrücke über die Gleise geführt und an der Goldschmiedebrücke auf die bisherige Fahrbahn wechseln kann.
Autofahrer werden im Breiten Weg bereits an der Danzstraße in Richtung Otto-von-Guericke-Straße oder Schleinufer geleitet. Diese Straßen sind deutlich leistungsfähiger als der Breite Weg, sodass die Autofahrer schneller in Richtung Norden vorankommen. In Ost-West-Richtung profitiert auch der Autoverkehr von der Verkürzung der Rotzeiten an der Ampel Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg (siehe hierzu auch Frage 8). Falls die Umgestaltung langfristig bleibt, wird die Ost-West-Achse vom neuen Bahnhofstunnel zur verlängerten Strombrücke noch leistungsfähiger.
Derzeit gibt es an dieser Ampel vier Phasen, zu denen jeweils Autos, Straßenbahnen, Radfahrer und Fußgänger in den jeweiligen Richtungen und Gegenrichtungen den Knoten passieren können: Freigabe Nord-Süd (Geradeausverkehr im Breiten Weg) Freigabe Ost-West (Geradeausverkehr in der Ernst-Reuter-Allee) Freigabe Abbieger 1: West-Nord und gleichzeitig Ost-Süd (für Fußgänger und Radfahrer nicht relevant) Freigabe Abbieger 2: Süd-West und gleichzeitig Nord-Ost (für Fußgänger und Radfahrer nicht relevant) Je nach Anmeldungen der Straßenbahnen werden diese Phasen in unterschiedlichen Reihenfolgen geschaltet. Dennoch kommt es häufig zu längeren Wartezeiten auch für die Straßenbahn. Nach der Umgestaltung wird es keine abbiegenden Autos mehr geben. Die Freigabe beider Abbieger kann also entfallen, sofern sich keine Straßenbahn entsprechend anmeldet. Im derzeitigen Liniennetz, welches voraussichtlich auch noch im Sommer 2018 gelten wird, biegt lediglich die Linie 10 (und Linie 8 mit sehr wenigen Fahrten) ab. Die gesparte Zeit durch weitgehenden Wegfall der Abbieger kann dem Geradeausverkehr und damit dem Fuß- und Radverkehr zur Verfügung gestellt werden. Aus vier Phasen werden zwei (und selten eine dritte). Damit verkürzen sich die Wartezeiten an diesem Knoten für alle Verkehrsteilnehmer.
Es werden mehr Fußgänger im Breiten Weg zwischen Dom und Alter Markt unterwegs sind, sodass mit mehr Laufkundschaft für den Einzelhandel zu rechnen ist. Kunden, die mit dem Auto kommen, erreichen die Parkhäuser und Tiefgaragen wie bisher und werden nicht wegbleiben.
Bewohner und Händler auf der Ostseite des Breiten Weges können weiterhin über die Bärstraße und Regierungsstraße die Parkplätze auf der Rückseite der Häuser erreichen. Die Ausfahrt erfolgt vorrangig über das Schleinufer. Anlieger auf der Westseite des Breiten Weges fahren von der Ernst-Reuter-Allee über Ulrichplatz und Krügerbrücke zu ihren Häusern und Läden. Die Ausfahrt kann zur Ernst-Reuter-Allee und zum Breiten Weg Richtung Süden erfolgen.
Die Tiefgarage Bärstraße bleibt unverändert vom Breiten Weg aus erreichbar; die Ausfahrt erfolgt vorrangig zum Schleinufer. Ebenso kann die Tiefgarage im Ulrichshaus unverändert von der Ernst-Reuter-Allee aus befahren werden. Die Tiefgarage des Allee-Centers ist vom Schleinufer aus angebunden, auch hier ändert sich nichts.
Wenn Reisebusse durch den Torbogen Bärstraße fahren können, kann die Reisebushaltestelle uneingeschränkt weitergenutzt werden. Wenn nicht, schlagen wir vor, die Reisebushaltestelle direkt auf den Domplatz zu verlegen, wo sie für Touristen noch attraktiver als in ihrer jetzigen Position liegen würde.
Die Testphase soll durch ein Planungsbüro begleitet werden, welches alle positiven und negativen Erfahrungen sammelt und auswertet. Wenn die positiven Aspekte überwiegen, schlagen wir vor, die Verkehrsberuhigung dauerhaft umzusetzen und dann auch durch bauliche Maßnahmen zu unterstützen.
Antrag im Stadtrad: Ein Herz für Magdeburg - Neue Maßnahmen für eine belebte, attraktive Innenstadt
Bürgerworkshop zu Ein Herz für Magdeburg – Maßnahmen für eine belebte, attraktive Innenstadt
Download: Flyer: Ein Herz für Magdeburg
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