BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Magdeburg

Bericht

Veranstaltung Schulwegsicherheit und Radverkehr in der Nachtweide

07.12.25 –

Die AG Mobilität im Kreisverband Magdeburg war zu Gast im Norbertusgymnasium. Mehr als 60 Menschen (Eltern, Lehrer:innen und Schüler:innen der drei in der Nachtweide liegenden Schulen und Anwohner:innen  waren der Einladung zum Thema "Mehr Schulwegsicherheit  und Radverkehr" gefolgt. Nach Vorstellung, der bei der im Wettbewerb "Jugend forscht" ausgezeichneten Arbeit durch Elisabeth Scholz fand eine zweistündige Diskussion mit Stadtteilpolitikerinnen unterschiedlicher Couleur statt. Leider war das eingeladene Baudezernat nicht auf dem Podium vertreten.

Begrüßung durch Jürgen Canehl mit einem herzlichen Dankeschön an das Norbertusgymnasium und den Schulleiter Frank Hoffmann. Leider hat die Stadt keinen Vertreter geschickt. Der ursprünglich vor­gesehene Fachbereichsleiter war aus persönlichen Gründen verhindert.

Jürgen Canehl begrüßt das Jugend Forscht Team, das die Verkehrssituation in der Nachtweide analysiert hat und dafür einen Preis gewonnen hat. Von den drei Schülerinnen Elisabeth Scholz, Mara Hollstein, und Magdalena Oviedo war diesmal nur Elisabeth Scholz anwesend. Außerdem die wie die Lehrerin Colletta Markefka-Stuch, die das Unterrichtsprojekt initiiert hatte. Ursprünglich wollte Mara Hollstein teilneh­men, war aber dann auch verhindert.

Jürgen Canehl erläutert, dass die Schülerinnen ihr Projekt im Juni 2024 in einer gemeinsamen Infositzung der Aus­schüsse „Stadtentwicklung, Bau und Verkehr“ und „Bildung, Schule, Sport“ Stadträt:innen und der Ver­waltung mit den Beigeordneten IV und V., der Radkultur Magdeburg und vielen anderen Organisatio­nen vorgestellt haben.

Zuletzt hatte der ADFC am 4. November mit den Preisträgerinnen im Norbertus einen Workshop mit Vertreter:innen der Verwaltung und weiteren Schulangehörigen organisiert. Es gab ferner am 16. September einen „Fahrradbus“ (Erklärung: gemeinsame Radfahrt vom Neustädter Bahnhof zu den Schulen in der Nachtweide).

Elisabeth Scholz stellt das bei Jugend forscht prämierte Projekt vor.

Elisabeth Scholz stellt das bei Jugend forscht prämierte Projekt vor. Ein Anlass war Sturz der Betreu­ungslehrerin mit dem Rad und daraufhin die Frage, wie man solche Unfälle verhindern kann. Einige Highlights der Ergebnisse: In den weiterführenden Schulen werden etwa 1/3 mit Auto gebracht und 1/4 kommen mit Rad, in den Grundschulen werden 2/3 mit Auto gebracht. Das ist allerdings stark vom Wetter abhängig. In der morgendlichen Spitzenzeit (07:30 bis 08:00 Uhr) gibt es über 800 Autobewe­gungen. Zur Methodik: Man hat den Verkehr gezählt und Umfragen an den Anliegerschulen durchge­führt.

2018 gab es schon mal ähnliche Untersuchungen. 2023 wurden nach Anträgen im Stadtrat zwei Hol-und Bringzonen eingerichtet. Diese Zonen funktionieren aber nicht so richtig (sind vielen Eltern trotz umfangreicher Informationen unbekannt und/oder zugeparkt, da nicht kontrolliert wird). Als Lösungsmöglichkeiten wurden in der Untersuchung Einbahnstraße, Fahrradstraße oder Schulstraße vorgeschlagen. Alle Punkte werden in der anschließenden Diskussion erörtert.

Einstieg in die Versammlung

Danach Begrüßung durch Schulleiter Hoffmann (Norbertusgymnasium). Er weist als Ausgangspunkt der Untersuchung auf viele kleine Unfälle und Beinaheunfälle hin (z.B. wegrutschen bei nasser Fahrbahn), die aber in der Regel keine großen Folgen hatten. Er weist auf das Problem hin, dass im Umfeld zwar manche Wege rot markiert seien, aber keine Fahrradwegschilder aufgestellt sind, also entsprechend Unsicherheit ist, was denn hier ein Fahrradweg ist. Diese Unsicherheit ist auf allen Seiten: Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Autofahrende. Die Steine vor dem Gymnasium sind rot, aber wa­rum? Angeblich sollte es mal ein Radweg werden.

Die Schülerinnen sind zu politischen Akteuren gegangen. Es gibt jetzt einen Interfraktionellen Antrag zu prüfen, wie es besser werden kann in der Nachtweide. Herr Hoffmann weist auch auf zwei Kinder­gärten hin und eine weitere Schule in der Nähe. (Stiftungsgymnasium). Er betont, dass es vernünftige sichere Wege braucht, um die Schulen zu erreichen, und auch viele verschiedene Möglichkeiten (nicht nur mit Auto).

Die Geschäftsführerin der „Neuen Schule Magdeburg“, Birgit Heine, dankt den drei Schülerinnen vom Jugend Forscht Team. Sie stellt in ihrem Redebeitrag die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer:innen in den Mittelpunkt. Man darf nicht immer nur die Autos im Blick haben. Man appelliere zwar regelmäßig an Eltern, anders zu kommen als die Kinder mit dem Auto zu bringen, aber kann man das wirklich „fordern“ angesichts der Enge und der Risiken? Sie selbst fühlt sich auf den Straßen rund um die Schulen und in der Nachtweide auch nicht wohl. So geht es vielen, und die fahren dann auf dem Fußweg. Forderung: Gebt den Fußgänger:innen und Radler:innen ihren eigenen Platz. Danach nehmen die Teilnehmer:innen der Podiumsdiskussion Platz.

Die Podiumsdiskussion

In einer Eingangsrunde konnten alle TN auf dem Podium eine Eingangsfrage von JC beantworten. Hier werden nur die für das Hauptthema relevanten Aussagen zusammengefasst:

Madeleine Linke: Thema Nachtweide ist ein Thema, das die Kommunalpolitik schon lange beschäftigt. 2023 gab es im Rahmen der OB Wahlen eine Radtour mit Kandidat:innen; man sei auch die Nachtweide lang gefahren und habe Probleme dargestellt, die Probleme wurden auch von den Politiker:innen erkannt, aber danach sind sie in der Versenkung verschwunden. Dank an die JuFo Schülerinnen, die das Thema wieder aufs Tapet gebracht haben und das in Ausschüssen präsentiert haben, wurde aber leider nicht aufgegriffen und drohte im Sand zu verlaufen. Deshalb sei die heutige Veranstaltung so wichtig, um das Thema wieder aufzugreifen.

Florian Bühnemann betont, dass er die Probleme in der Nachtweide von Kindesbeinen an kennt. Er freut sich, mal ein anderes Thema in der Neustadt diskutieren zu können als nur die Müllproblematik.

Julia Brandt (SPD), fährt oft Fahrrad, kennt das Problem, und sie meidet die Nachtweide, wenn sie doch mal morgens mit dem Auto unterwegs ist. Sie vergleicht die Situation für Radler:innen mit der in der Kritzmannstraße, wo es auch arg schmal ist.

Anke Jäger erläutert die Arbeit der AG Schulwegsicherheit (von der Verwaltung eingesetzt, sie ist Ver­treterin für den StadtElternrat). Die Arbeit der AG hat durch das JuFo-Projekt neuen Schwung bekommen. Sie lobt, dass hier in der Nachtweide alle an einem Strang ziehen. Sie bedauert, dass die Hol- und Bringezonen nicht wie gehofft funktionieren. Man kann daraus möglicherweise Schlüsse für die ganze Stadt ziehen, worauf bei der Einrichtung zu achten ist. Die AG trifft sich oft und berät bei der Erstellung des Schulwegsicherheitskonzepts der Stadt, daran arbeitet man mit. In dem Rahmen gab es bisher zumindest Umfragen an den 77 Schulen in Magdeburg.

Normann Dreimann kritisiert, dass es keinen Fortschritt in den letzten 30 Jahren gab. Er kritisiert das immer Konzepte gemacht werden und es heißt „wir nehmen das mal mit“. Es muss jetzt endlich etwas passieren. Man muss schnell handeln, sonst äußern die vielen Bedenkenträger ihre Bedenken. Man muss neue Lösungen jetzt rasch umsetzen und ausprobieren. Die Mehrheit der Radler:innen meidet die Nachtweide, und deshalb, angesichts fehlender sicherer Alternativen, fahren Eltern ihre Kinder mit dem Auto. ND plädiert für das Ausprobieren. In jedem Fall sollte man nicht auf Konzepte warten.

Der Schulelternratsvorsitzende des Norbertus Torsten Krull berichtet aus den letzten Jahren. Es wurden Kurzzeitparkplätze direkt vor der Schule abgeschafft und es wurden in 250 Meter Entfernung Bringezo-nen eingerichtet. An das Abholen wurde nicht gedacht, deshalb spricht er nur von Bringezonen. Es wurden bauliche Maßnahmen an Einmündungen angekündigt, um die Sicherheit zu erhöhen, aber nichts ist passiert. Querungen sollten erleichtert werden, auch da ist nichts passiert. Es wurde geprüft, ob Ketten an Einmündungen angebracht werden, damit Kinder nicht unachtsam hinüberrennen, aber nichts sei passiert, ebenso ist nichts passiert am Neustädter Bahnhof. Planungen gäbe es nicht, sagten Vertreter:innen der Stadt. Man wolle erst einmal abwarten, was Bringezonen für Auswirkungen haben. Weitere Kurzzeitparkplätze sollten wegfallen, möglicherweise sogar Sperrung. Weitere Maßnahmen wurden zurückgestellt, weil ja ein großes stadtweites Konzept erarbeitet werden soll.

In diesem Zusammenhang wird ein wiederkehrendes Problem deutlich: Man kann Sperrungen nicht anordnen, so lange nix passiert ist. Großes Problem!

Neustädter Bahnhof: Da gibt es Probleme mit der Beleuchtung der Unterführung, aber auch mit par­kenden Autos. Es heißt dann oft: Problem kann nur im Zusammenhang eines Gesamtkonzeptes gelöst werden (das war 2022 Antwort auf einen Prüfantrag).

In dem aktuellen interfraktionellen Prüfantragsoll auch eine Einbahnstraße geprüft werden. Florian Bühnemann erläutert den Antrag noch einmal und weist darauf hin, dass kleine Dinge nicht passieren, wegen des angedachten großen Konzeptes. Er findet es allerdings im Prinzip gut, ganzheitlich zu denken. Auch Einbahnstraßen müssen angedacht werden, aber man muss dann sehen, welche Auswirkun­gen das in anderen Straßen hat. Man darf auch nicht vergessen, dass die Schulen in der Nachtweide über den Stadtteil und auch die Stadt hinaus attraktiv sind und entsprechend ein großer Einzugsbereich ist, der dann mehr Verkehr verursacht.

Madeleine Linke: Man sollte kurz- und langfristige Maßnahmen unterscheiden. Kurzfristig z.B. abge­senkte Bordsteine oder auch der Antrag, es mal mit den „Superblocks“ zu versuchen und dabei auch mit Einbahnstraßen arbeiten. Julia Brandt lobt den Antrag, denkt auch an andere Themen in der Neu­stadt: Man macht hier etwas, und das hat wo anders Konsequenzen (also die Verkehre orientieren sich wo anders hin). Wichtig ist ihr der Dialog mit Anwohner:innen. Torsten Krull erläutert noch einmal: Er findet, viele Eltern haben für sich einen guten Grund, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen (sicherer?), und es geht halt schneller als mit den Öffis. Viele bringen die Kinder auf dem Weg zur Arbeit vorbei. Krull findet, Bringezonen waren schon eine gute Idee. Man informiert auch immer die neuen Schulanfänger, weist auf die Bringezonen hin, die leider nicht so bekannt sind wie gewünscht, und lei­der auch oft zugeparkt. Man war erst einmal glücklich, als die eingerichtet wurden und das hat zunächst auch geholfen. Leider sind die Bringezonen zu oft zugeparkt. Daraufhin fordert Noah Biswanger Parkraumkontrolle. Er kritisiert auch noch einmal, dass keine Vertreter:innen der Stadt bei der Veranstal­tung sind. Sie hätten nicht aktiv auf dem Podium sitzen müssen, sich die Diskussion aber wenigstens anhören.

Birgit Heine, Geschäftsführerin der Neuen Schule Magdeburg, fordert mehr Protest und Einmischung. Tatsächlich ist etwas passiert, man kann eigentlich nirgendwo mehr halten vor dem Norbertus. Auch sie fordert mehr Kontrollen. Dann würde sich vielleicht mehr ändern. Wie oft wird denn kontrolliert, fragt Biswanger. Anscheinend fehlt das Personal in der Stadt, um effektiv zu kontrollieren! Am 24.09. gab es mal eine spontane Überwachung,

Florian Bühnemann zu Bringezonen: Er findet, sie sind nicht so ganz an der richtigen Stelle (Anwohner:innen waren damals verunsichert). Man könnte sie vielleicht auch weiter entfernt einrichten? Anke Jäger: Man muss Eltern klar machen, dass vielleicht eine Bringzone mal 200 m von der Schule entfernt sein kann, also nicht direkt vor der Eingangstür der Schule. 500 m ist aber vielleicht etwas sehr weit. Vorschlag: Noch mal ein Projekt der Schulen in der Gegend gemeinsam machen und das Thema weiter bespielen und viral halten. Man solle aber auch nicht immer auf dem Ordnungsamt rumhacken wegen fehlender Kontrollen, denn da ist wenig Personal und sie stehen auch oft zwischen den Stühlen.

In dieser Phase der Diskussion viel Kritik an der fehlenden Kontrolle der Bringzonen und des Haltens vor den Schulen. Man solle es mal mit anderen Wegeführungen zumindest versuchen, step by step. Trotz Bringezonen sei die Situation für Radfahrer katastrophal. Wie schon eingangs erwähnt ist gar nicht klar, ob mit der roten Farbe Radwege markiert seien. Insofern weiß man gar nicht, wo man fahren soll, das muss klarer gemacht werden. Die Stadt gibt zu, dass es in der Nachtweide keinen Radweg gibt, argumentiert damit, dass es Tempo 30 gibt.

Danach Diskussion Fahrradstraße oder Einbahnstraße?

Elisabeth Scholz meint, die Nachtweide als Fahrradstraße würde etwas bewirken. Sie ist optimistisch. Replik von Norman Dreimann: Die Straße ist so eng ist, dass eigentlich kein Radler überholt werden kann (wegen der 1 1/2 Meter Überholabstand) und man insofern quasi eine Fahrradstraße hat. Auch die Autofahrer:innen müssen aufgeklärt werden, dass rote Teilstücke im Gehwehbereich nicht bedeuten, dass da die Radler:innen fahren müssen.

Gegenargument: Eine Angeordnete Fahrradstraße wäre schon ein sehr deutliches Signal an alle Auto­fahrenden.

Eine Teilnehmerin regt die Zusammenarbeit mit anderen Stadtteilen an, denn auch da gibt es enge Straßen und Probleme vor Schulen. Allerdings sei die Situation in der Nachtweide schon sehr extrem. Zusammenfassen des Nachtweideproblems mit anderen Problemstellen könnte auch bremsen. Dann passiere wieder nix, weil (zu) viele Akteure unter einen Hut gebracht werden müssen und man auf den großen Wurf, das große Konzept wartet. Aber klar ist, dass man Auswirkungen der Verkehrsführung in der Nachtweide auf andere Straßen beobachten muss.

Von den Teilnehmer:innen gibt es weitere Äußerungen: Konzepte bringen nicht viel, man braucht die kleinen Schritte und Lösungen. Weiterer Zuhörer: Es passiert nix, man könnte ja (kleine Schritte) zu­mindest das Pflaster (Farbe) ändern.

Weitere Frage: Kann man nicht Druck auf die Verwaltung ausüben, wenn man nachweist, dass die Si­tuation in der Nachtweide geltenden Vorschriften widerspricht? Das scheint schwierig. Weitere Frage: Es soll ein Radwegekonzept erarbeitet werden, gehört Schulwegesicherheit dazu? Und wie ist es mit dem VEP 2030+, wird da die Schulwegsicherheit adressiert. Antwort: Im VEP als „Visionspapier“ spielt Schulwegesicherheit konkret keine Rolle. Radverkehrskonzeption wird wohl auch keine Schulwegsicherheit beinhalten.

Im schon oben angesprochenen Workshop wurde angesprochen, dass die Nachtweide zumindest von den Regionalbussen nicht mehr als Abkürzung genutzt werden sollte. Gefordert wurden dort auch mehr Kontrollen. Möglicherweise könnte auch die vorhandene Fahrradstaffel (Polizei, Ordnungsamt) helfen, auf Probleme im Fuß-/Radverkehr besser zu reagieren.

Hingewiesen wird von Norman Dreimann noch einmal auf die StVO: in Tempo 30 gibt es keine benut­zungspflichtigen Radwege. Angesprochen wird das Konzept Schulstraße. Dazu gab es mal eine Anfrage im Landtag mit der Antwort, das ginge in LSA nicht (in Niedersachsen und NRW geht es aber trotz gleicher zugrundeliegender StVO)

An dieser Stelle in der Veranstaltung stellt Torsten Giefers den Vorschlag einer Radwegeverbindung vom ZOB bis zum Neustädter See vor. Eine solche Verbindung könne man mit wenig Aufwand schnell realisieren, und davon könnte auch die Nachtweide profitieren. Er kritisiert das im Workshop gefallene Statement aus der Verwaltung zur Nachtweide: „Wieso soll man Straßenraum neu aufteilen für ein Problem, das nur 30 Minuten am Tag besteht?.

Jürgen Canehl spricht an, dass man wie in Paris eine Einbahnstraße und einen Zweirichtungsradweg einrichten könnte. Was spricht dagegen? Möglicherweise gibt es Bedenken seitens der Anwohner:innen. Diese Frage ist von der Verwaltung ausdrücklich zu klären.

Julia Brandt: Sie appelliert sich über Stadteilgrenzen hinweg zusammenzutun, und auch intensiv mit Anwohner:innen reden. Aber der Druck, die Probleme in der Nachtweide zu lösen, muss hoch bleiben. Sie meint, die Idee der Wegeverbindung, die von Thorsten Giefers vorgestellt wurde, sei in der Verwal­tung schon wahrgenommen worden.

Madeleine Linke: Man muss auch den Durchgangsverkehr reduzieren, das kann man mit der vorge­schlagenen Einbahnstraße erreichen, aber man muss auch drumherum schauen, welche Auswirkungen das hat. Sie ist für Einbahnstraße, aber auch mehr Radinfrastruktur. Auch sie meint: Weiter Druck auf Stadtverwaltung ausüben.

Weitere Schlussworte des Podiums: Es muss weiter vorangehen, überparteilich. Florian Bühnemann ist manchmal überrascht, welche Maßnahmen in der Verwaltung Priorität haben und plötzlich aufplop-pen, wohin gehend wichtige Maßnahmen plötzlich nicht weiter verfolgt werden. Manchmal ploppen alte Ideen auf, auch wenn die dem Stadtrat gar nicht so wichtig sind. Das erzeugt Stadtratsfrust. Er weist auch darauf hin, dass der Norden der Stadt im SR unterrepräsentiert ist

Noah Biswanger fordert mehr Kontrollen.

Norman Dreimann: Weiter Druck machen, nur dann geht was. Das unterstützt auch die progressiven Akteure in der Stadtverwaltung. Und es sollte schnell gehen, denn ein oft beobachtetes Phänomen ist: Erst sind alle gegen Veränderungen, aber danach sagen viele, war doch gar nicht so schlecht.

Anke Jäger: Weitermachen, auch wenn man den Erfolg vielleicht nicht mehr erlebt. Manche Verände­rungen brauchen auch Zeit: Kinder müssen es heute lernen, dass es auch ohne Auto geht, um in vielen Jahren als Erwachsene auch ohne Auto oder mit wenig Auto zu leben. Sie bittet darum, kein Verwal-tungs-Bashing zu betreiben, denn die Verwaltung macht ja auch was. Verwaltungs-Bashing schadet nur den progressiven Kräften in der Verwaltung. Es ist frustrierend für diese Gruppe, wenn man die Erfolge nicht anerkennt.

Torsten Krull will Aktionen in der Nachtweide weiter koordinieren und möglichst schnelle Lösungen fordern. Insbesondere soll auch mal mutig etwas probiert werden.

Der Moderator und scheidende Co-Sprecher der AG Mobilität Jürgen Canehl bedankt sich bei allen Teilnehmer:innen und vor allem den Podiumsteilnehmer:innen für das Kommen und die Beiträge.

Es war allen klar, dass in einer zweistündigen Diskussion noch keine Lösungen fertiggestellt werden konnten, aber erkennbar war, dass eine sehr hohe Übereinstimmung besteht, dass man zusammen Verbesserungen erreichen kann.

Das erstellte Protokoll kann den Teilnehmer:innen und Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Fast 50 Anwesende haben in der Teilnehmerliste ihre E-Mailadresse hinterlassen haben und erhalten das Protokoll. Damit ist eine gute Grundlage für die weitere parteiübergreifende Zusammenarbeit entstanden. Auch die in der Stadtverwaltung zuständigen Mitarbeiter:innen, Bürgermeisterinnen und Beigeordneten können sich über die Diskussionsergebnisse über die Volksstimme hinaus auf diese Weise informieren.

Wir haben die Hoffnung, dass so der von 5 Stadtratsfraktionen an die Oberbürgermeisterin erteilte Prüfauftrag zu Stellungnahmen und Maßnahmen führen wird.

Medien

Kategorie

AG Mobil | Aktuell | Bei Grüns | Slider | Verkehr

Unser Programm 2024-2029

Bilanz 2019-23