BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Magdeburg

Nachklapp

Ricarda Lang in Magdeburg (19.11)

25.11.25 –

Bei der „Late Night“-Veranstaltung von Suse Sziborra-Seidlitz am 19.11. in der Festung Mark war Ricarda Lang zu Gast. Die Bundestagsabgeordnete führte durch einen Abend, der zeigte, wie eng politische Entscheidungen, soziale Medien und gesellschaftliche Entwicklungen miteinander verwoben sind.

Direkt zu Beginn standen Musk, Trump und der Einfluss großer Social-Media-Plattformen im Raum. Ricarda machte deutlich, wie sehr TikTok darüber entscheidet, welche Themen überhaupt sichtbar werden – ein weiterer Grund für klare Regeln, eine Digitalsteuer und stärkere öffentliche Kontrolle. Gleichzeitig wurde deutlich: Politische Inhalte bekommen im Netz oft deutlich weniger Aufmerksamkeit als Nebensächlichkeiten. Während das Tariftreuegesetz gerade einmal rund 3.000 Likes erzielt, generiert die Frage, ob Veggiewurst „veggie“ heißen darf, schnell 30.000. Für Ricarda ein Sinnbild dafür, wie Aufmerksamkeitslogiken Politik verzerren.

Mit einem augenzwinkernden Kennenlernspiel – „politisch oder peinlich?“ – wurde das Publikum eingebunden, bevor es um die harten Themen des Alltags ging: steigende Lebenshaltungskosten, Profitinflation und mögliche Gegenmaßnahmen. Ricarda sprach über eine Übergewinnsteuer, eine schärfere Kartellaufsicht und eine Mietpreisbremse ohne Schlupflöcher – insbesondere bei möblierten Wohnungen und Indexmieten. Zudem brauche es dringend mehr öffentlichen Wohnraum.

Besonders viel Resonanz hatte der Teil zur BAföG-Reform. Hintergrund war die Aussage von Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, die statt einer echten Verbesserung des BAföG vorschlug, es brauche einen „sexy“ neuen Namen. Um diesen absurden Ansatz auf die Schippe zu nehmen, starteten Ricarda und Suse eine spontane Publikumsumfrage. Vorschläge wie „Bär Minimum“ sorgten für Gelächter, aber machten zugleich deutlich, woran es wirklich fehlt: einer ernsthaften Reform, nicht Kosmetik.

Die Demokratie in Sachsen-Anhalt hängt auch von studentischer Beteiligung ab: Suse bat die Studierenden im Saal, ihren Erstwohnsitz in Sachsen-Anhalt anzumelden. Nur so dürfen sie bei der kommenden Landtagswahl abstimmen. Sie betonte, wie viel Einfluss das haben kann: Rund 70.000 Stimmen reichen, damit eine Partei die Fünf-Prozent-Hürde knackt und in den Landtag einzieht - das sollte uns Mut machen für den kommenden Wahlkampf!

Zum Abschluss kamen Fragen aus dem Publikum, wie „Was tun gegen Hass und Hetze gegen Kommunalpolitiker:innen?“ und „Wie gelingt es, sich nicht von Social Media treiben zu lassen?“

Am Ende des Abends wurde es dann ausgelassen: Beim spontanen Karaoke machten viele im Publikum begeistert mit – ein fröhlicher Abschluss, der die Ernsthaftigkeit der politischen Lage in Sachsen-Anhalt für einen Moment vergessen ließ.

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