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20.10.14 –
Die Stadtverwaltung hat bei der Planung der Hochwasserschutzmauer am Werder auf ein Baumgutachten verzichtet. Die Planung der Stadt baut auf eine oberflächliche Besichtigung auf. BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN KV Magdeburg haben aus diesem Grund ein Baumgutachten in Auftrag gegeben um eine belastbare Grundlage für die Planung zu haben.
Der Oberbürgermeister hat keinerlei Interesse daran gezeigt die Fakten aus dem Gutachten zur Kenntnis zu nehmen. Er hält weiter daran fest, die Planung auf Basis Vermutungen voranzutreiben. Auch der nominell oberste Umweltschützer des Landes Sachsen-Anhalt, Umweltminister Aeikens, hat kein Interesse am Schutz der Werder-Linden. Lakonisch antwortete er auf die Frage des bündnisgrünes Landtagsabgeordneten Olaf Meister, welche Möglichkeit er sehe die Bäume zu erhalten, keine!
„Aus dem Gutachten der öffentlich bestellten und vereidigten Baumsachverständigen geht hervor, dass die bisherige Argumentation der Stadtverwaltung zur bevorzugten Fällung der Werder-Linden völlig hanebüchen ist“, so der umweltpolitische Sprecher Timo Gedlich der bündnisgrünen Stadtratsfraktion.
Zur Fällung der Werder-Linden werden von der Stadtverwaltung vornehmlich die folgenden Argumente hervorgebracht, die durch die Baumsachverständige widerlegt werden.
Stadt:
Laut der Stadtverwaltung weist „eine beträchtliche Anzahl von Bestandsbäumen [..] bereits erhebliche (auch mechanische) Schäden auf, die die Vitalität zum jetzigen Zeitpunkt stark mindern und mittelfristig zum Absterben der Bäume führen“.
Gutachten:
Dem Widerspricht die Baumsachverständige jedoch grundlegend: 1-2 Bäume wiesen eine geringe Vitalität- 2-3 Bäume einen Stammschaden auf. „Erhebliche Schäden, die die Stand-, Bruchsicherheit oder die Vitalität beeinträchtigen und zum mittelfristigen Absterben führt, wies keiner der Bäume auf.“
Stadt:
Weiterhin wird von der Stadtverwaltung argumentiert, dass die Linden die „Baumaßnahmen nur mit starken Schäden, sowie mit erheblichen Einbußen überstehen werden, die zeitnah zum Absterben der Bäume führen können“ zudem müssten Rückschnittmaßnahmen an den Bäumen durchgeführt werden um die Baufreiheit herzustellen, die eine große Belastung der Vitalität darstellen sollen und lediglich sog. Baumrümpfe zurück blieben.
Gutachten:
Zum einen ist es laut der Baumsachverständigen nicht erforderlich auf Baumrümpfe zu schneiden um die Baufreiheit herzustellen – zum anderen können junge wie alte Linden Kronenrückschnitte in wenigen Jahren durch Wachstum kompensieren. Linden überwallen Schnittverletzungen in der Regel sehr gut. Bei fachgerechtem Baumschutz wird es auch nicht zum Absterben der Bäume kommen.
Stadt:
Das Rammen der Spundwände soll den Wurzelraum beschädigen, die Standsicherheit beeinträchtigen und zum Absterben der Bäume führen.
Gutachten:
Laut der Baumsachverständigen reichen die Wurzeln mit Sicherheit nicht bis in das Vorland der Elbe. Deshalb werden weder die Wasserversorgung noch die Standsicherheit, wie von der Stadtverwaltung argumentiert, durch das Rammen der Spundwand beeinträchtigt. Während der Baumaßnahmen können möglichen Wurzelverletzungen mit Baggermatratzen entgegengetreten werden.
Stadt:
Die Fällung und Neupflanzung der Bäume ist die sinnvollste Lösung.
Gutachten:
Die Fällung der Linden ist weder sinnvoll noch wirtschaftlich. Neue Bäume verursachen Pflanzkosten in Höhe von 6.000-8.000 Euro pro Baum. Bis diese Bäume die gleiche Funktion erfüllen können bis die bisherigen Bäume werden weitere, hohe Summen (min. 1 Mio. Euro) fällig. Der Charme der jetzigen Baumreihe im Norden wird sich erst wieder in 80 Jahren einstellen. Die jungen Bäume in der südlichen Zollstraße, die in den 1990er Jahren gepflanzt wurden verdeutlichen dies noch einmal.
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