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19.01.25 –
Am 16. Januar 2025 jährte sich die Zerstörung der Stadt Magdeburg im Jahr 1945 zum 80. Mal.
Zu diesem Anlass fand auf dem Westfriedhof das zentrale Gedenken der Landeshauptstadt statt.
Mit einem Schweigemarsch von der Kapelle zur Gedenkstätte gedachten wir der Opfer der Bombardierung. Unsere Kreisvorsitzenden Iris von Possel und Yannik Franzki legten im Namen der Partei einen Kranz nieder.
Die Gedenkveranstaltung wurde von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren der Stadtgesellschaft gestaltet und begleitet. Oberbürgermeisterin Simone Borris, der Landesverbandsvorsitzende des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Rüdiger Erben, der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Stephan Hoenen und der Diakon der Kathedralpfarrei St. Sebastian Wolfgang Gerlich erinnerten in ihren Ansprachen an die Tragödie dieser Nacht und mahnten zur Verantwortung für Frieden und Menschlichkeit.
Die Poetry Slamerin Antonia Bergmann trug einen bewegenden Text vor, und die Bläser des Konservatoriums „Georg Philipp Telemann“ begleiteten das Gedenken musikalisch.
Die jährliche Aktionswoche „Eine Stadt für Alle“, die von der Initiative Weltoffenes Magdeburg organisiert wird, rahmte das Gedenken ein.
Ziel der Aktionswoche ist es, an die Verantwortung aller Generationen für Frieden und ein weltoffenes Zusammenleben zu appellieren. In einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeugen leben, sei es laut Oberbürgermeisterin Simone Borris umso wichtiger, die Erinnerung wachzuhalten: „Wenn die Erinnerung verblasst, müssen wir das Gedenken stärken.“
Die Stadtgesellschaft begegnet mit der Aktionswoche auch in diesem Jahr Bestrebungen rechter Gruppierungen, das Gedenken für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Der Gedenktag fand deshalb unter Polizeischutz statt – ein klares Zeichen dafür, wie wichtig es ist, als Stadtgesellschaft Haltung zu zeigen und sich für einen würdigen Rahmen einzusetzen.
Am Abend des Gedenktages läuteten um 21:28 Uhr, dem Zeitpunkt des Beginns der Bombardierung, traditionell die Glocken vieler Kirchen in Magdeburg. Die Magdeburgerinnen und Magdeburger wurden dazu aufgerufen, im Stillen der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung zu gedenken. Mit diesem Gedenken setzen wir ein Zeichen für Frieden und erinnern uns an die Lehren aus unserer Vergangenheit – für eine Zukunft, die von Menschlichkeit und Zusammenhalt geprägt ist.
Hintergrund:
Am 16. Januar 1945 wurde Magdeburg während des Zweiten Weltkriegs durch einen verheerenden Bombenangriff der Alliierten nahezu vollständig zerstört. Rund 370 britische und amerikanische Bomber legten 90 Prozent der Innenstadt und 60 Prozent der Stadtfläche in Trümmer. Mehr als 2.000 Menschen verloren ihr Leben, über 10.000 wurden verletzt, und mehr als 200.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger wurden obdachlos. Die Zerstörung prägte das Stadtbild tief – viele historische Bauwerke wie die barocke Innenstadt am Breiten Weg wurden unwiederbringlich zerstört. Das Alte Rathaus am Alten Markt wurde schwer beschädigt, doch zumindest die Fassade konnte später wieder aufgebaut werden und erinnert bis heute an das historische Stadtbild.
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