BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Kreisverband Magdeburg

PRESSEMITTEILUNG

12: Soziales, Gesundheit und Sport – Teilhabe für alle

31.01.19 –

Der Zusammenhalt einer Gesellschaft und deren friedliche Weiterentwicklung können nur gelingen, wenn sie solidarisch ist, Ungleichheit reduziert und Ungerechtigkeiten vermeidet. Ziel GRÜNER sozialer Politik in Magdeburg ist deshalb eine Stadt, in der alle Menschen am gesellschaftlichen Leben teil-haben, unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Dies bedeutet für uns, die kommunalen Mittel gezielt dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Für die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben wollen wir:

 

  • die Sozialplanung in Abstimmung mit Stadtplanung und demografischer Entwicklung vorausschauend gestalten, um beispielsweise keinen weiteren Mangel an Kita- oder Schulplätzen aufkommen zu lassen
  • bezahlbaren Wohnraum für alle in allen Stadtteilen erhalten und schaffen
  • Mehrgenerationenhäuser und demokratische Wohnprojekte fördern
  • uns für gut bezahlte Arbeitsplätze stark machen, um der Einkommensarmut ein Ende zu bereiten
  • die Gründung und Arbeit von Genossenschaften in allen Lebensbereichen unterstützen
  • in den Kiezen eine stärkere Vernetzung und damit Unterstützung der Bewohner möglich machen. Die geschieht zum Beispiel durch die Förderung von Nachbarschaftstreffs, Mehrgenerationenhäusern, Vereinen, soziokulturellen Zentren und Würdigung ehrenamtlicher Arbeit. Durch eine stärkere Zusammenarbeit der Stadt mit den Schulen kann auch die Schule zu einem Ort der Nachbarschaft für jüngere und älteren Menschen sowie Familien werden.
  • in der Jugend- und Sozialarbeit Leistungsvereinbarungen zur Finanzierung freier Träger nach Maßgabe von „Angebotszeiten“ wieder einführen
  • das Engagement in Freiwilligen Feuerwehren attraktiv gestalten und fördern

Gesundes Leben in Magdeburg

Magdeburg bietet schon jetzt viele Orte der Erholung und des Ausgleichs. Es ist wichtig, dass diese ausgebaut werden und darüber hinaus die Stadt mehr noch ein Ort für Menschen wird. Es braucht gemeinsame Orte, um der zunehmenden Vereinsamung gerade älterer Menschen entgegen zu wirken.

Wir wollen:

  • uns für besseren Gesundheitsschutz im öffentlichen Raum einsetzen, z.B. durch emissionsarme Fortbewegungsmittel
  • uns für zahlreiche Trinkwasserspender im öffentlichen Raum einsetzen
  • Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zur Entlastung der Notaufnahmen einsetzen
  • die Mitbestimmungsrechte im kommunalen Krankenhaus stärken
  • dem in einigen Fachrichtungen herrschenden Mangel an niedergelassenen Ärzten entgegenwirken
  • Anreize schaffen, damit wieder genügend Hebammen in Magdeburg für die außerklinische Betreuung vor und nach der Geburt, aber auch für die Geburt selbst zur Verfügung stehen
  • ein Modelprojekt „Essbare Stadt“ etablieren
  • Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten für alle Generationen in unserer Stadt

Gutes Leben für Kinder, Jugendliche und Familien

Junge Familien fühlen sich in Magdeburg sehr wohl. Die vielen Grünflächen und die kurzen Wege unterstützen dies maßgeblich. Dennoch ist es für Familien oftmals sehr schwer, den Spagat zwischen Beruf und Familie zu meistern oder auch einen Kitaplatz nach ihren Vorstellungen zu finden. Für Kin-der und Jugendliche soll die Stadt ein Aufenthaltsort sein, in dem die Freizeit nicht von Kommerz, sondern von Gemeinschaft, kultureller und sozialer Erfahrung geprägt ist.

Wir wollen:

 

  • Nachbarschaftstreffs und nachbarschaftliche Hilfe unterstützen und ausbauen<o:p></o:p>
  • gute ausgebaute Kieze fördern, in denen Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Kitas und Schulen schnell und sicher erreichbar sind<o:p></o:p>
  • Spielplätze ausbauen, ausbessern und regelmäßig warten und naturnahe Spielmöglichkeiten fördern<o:p></o:p>
  • Angebote der Familienbildung ausbauen, um junge Familien zu unterstützen und ausreichend sozialpädagogische Familienhilfe anbieten, die den Kindern und Familien Zeit und Möglichkeit gibt, ihren Alltag zu organisieren<o:p></o:p>
  • genügend Kita- und Hortplätze aufbauen, damit die Familien einen Kitaplatz nach ihren Bedürfnissen finden können. Mit diesem Blick werden wir die Sinnhaftigkeit und Ausgestaltung des Kitaportals nochmal prüfen. Darüber hinaus setzen wir uns für neue verbindliche Standards zur Qualitätssicherung in den Kitas ein, die nicht nur bauliche, sondern auch pädagogische Gesichtspunkte aufgreifen.<o:p></o:p>
  • mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche sowie nicht kommerzielle, offene Orte des Treffens ausbauen und fördern, z.B. Jugendclubs und Jugendverbandsarbeit<o:p></o:p>
  • kostenlosen ÖPNV für Schüler*innen genauso schaffen wie gut ausgebaute Radwege<o:p></o:p>
  • Kindern kostenfreien Zugang zum Vereinssport und kulturellen Angeboten ermöglichen<o:p></o:p>
  • Jugendbeiräte etablieren und stärken<o:p></o:p>
  • den Jugendcheck bei allen Beschlüssen durchführen<o:p></o:p>
  • die bestehende Schulsozialarbeit als wichtigen Eckpfeiler der Sozialarbeit für Kinder und Jugendliche erhalten und weiter ausbauen.

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bis ins hohe Alter

Für ältere Menschen muss Magdeburg Teilhabe und Mobilität durch kurze Wege, Barrierefreiheit und Finanzierbarkeit für alle sichern. Es müssen Erholungsmöglichkeiten und Rückzugsorte, Orte des Austauschs und der Begegnung geboten werden.

Wir wollen:

  • Nachbarschaftstreffs und nachbarschaftliche Hilfe unterstützen und ausbauen
  • Gesundheitsförderung, z.B. Sportangebote, ausbauen und sichern
  • weitere Wohnungen für Ältere schaffen, die zentrumsnah, barrierefrei und auch generationsübergreifend sind
  • die Seniorenmitbestimmung im Stadtrat stärken
  • Kieze so ausbauen, dass Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, ÖPNV, Vereinsangebote usw. immer auf kurzem Weg erreichbar sind

Gutes Leben für Menschen mit Unterstützungsbedarf

In jedem Leben gibt es Situationen, in denen Menschen auf Hilfe angewiesen sind. Bei einigen nur punktuell, bei anderen über einen längeren Zeitraum. Es braucht eine solidarische Stadt, die allen Menschen zu jeder Zeit die Unterstützung bietet, die sie benötigen. Wir wollen Kinderarmut bekämpfen. Jedes dritte Kind in Magdeburg lebt in Armut, damit einhergehen leider immer noch schlechtere Bildungschancen und damit ein Verstetigen der Armut über Generationen hinweg. Das wollen wir nicht hinnehmen. Armen Kindern Perspektiven zu ermöglichen, darin liegt der Schwerpunkt unseres Engagements.

Wir wollen:

  • Beratungsstellen sowie deren Vernetzung fördern, damit Menschen auf kurzem Wege umfassend geholfen werden kann. Förderung isolierter Beratungsschwerpunkte lehnen wir ab. Es braucht ein breites Angebot vieler Wohlfahrtsverbände, um allen Menschen nach ihren Bedürfnissen zu helfen.
  • eine Präventionskette in Magdeburg, die das Zusammenwirken verschiedener Hilfepartner für Familien schnell und komplikationsfrei ermöglicht und so den Menschen in den Mittelpunkt der Hilfe rückt
  • den Magdeburg-Pass sichern und den Personenkreis, der ihn bekommen kann auf untere Einkommen, die bisher nicht berücksichtigt werden, ausweiten

Sport in Magdeburg – da geht noch mehr

Magdeburg ist eine Sportstadt. Das zeigt sich neben dem Leistungssport in einer intensiv gelebten Fankultur für Hand- oder Fußball und vor allem in den vielen, lebendigen Vereinen für alle Generationen. Diese sind eine feste Größe im bürgerschaftlichen Engagement und leisten einen Beitrag zur Integration von verschiedensten Menschen und Kulturen. Aber auch der unorganisierte Freizeitsport erfreut sich in Magdeburg großer Beliebtheit. Trotzdem werden nicht alle Infrastrukturen und kommunalen Unterstützungen dem Bedarf gerecht. Die Stadt könnte mehr tun. Wir stehen für bessere kommunale Rahmenbedingungen für Vereins- und Freizeitsport genauso wie ganz allgemein für eine noch größere Sichtbarkeit von Sport und Bewegung auch im Alltag.

Wir wollen:

 

  • Sporthallen und Sportanlagen erhalten und nach Bedarf weiter qualifizieren
  • die Schulen mit ausreichend und modernen Sportflächen und Geräten ausstatten
  • mehr Sport- und Spielgeräte im öffentlichen Raum – vielfältiger, generationsübergreifend und vor allem auch in der Innenstadt. Dafür können auch kleinste Standorte an Routen gefunden oder auf kleinen Flächen „Pocketparks“ eingerichtet werden, wie z.B. für Tischtennis, Basketball, Boule usw. 
  • Schwimmhallen und Freibäder langfristig sichern
  • die Öffnungszeiten der Freibäder bei Witterungsbedarf ggf. ausweiten, aber vor allem für eine gute Wasserqualität Sorge tragen
  • Sporthallenzeiten zumindest in ausgewählten Zeitfenstern (z.B. am Wochenende, einmal im Monat o.ä. testweise) auch für temporäre Initiativen öffnen
  • Denkmalschutz auch bei Sportstätten ernst nehmen (z.B. Gieseler-Halle)
  • einen innovativen, auch für die Allgemeinheit zugänglichen (Indoor-)Sportkomplex mit Freizeitcharakter andenken

 

 

 

 

 

 

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