PM 14: Unkoordiniertes Vorgehen von Wobau und Stadtverwaltung

Das drohende Aus für den Lesezeichenladen in Salbke führt zu Kritik der Magdeburger Bündnisgrünen an der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOBAU und der Stadtverwaltung. Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Was die stadteigene Wobau geritten haben mag, dieses Gebäude ohne Absprache mit dem ansässigen Bürgerverein für einen vermutlich eher symbolischen Preis zu verkaufen, ist nicht nachzuvollziehen. Das Interesse der Stadt Magdeburg ist es nicht ein paar Euros zu erlösen, die in keinem Verhältnis zu den Kosten der damit sinnlos gewordenen städtischen Investitionen stehen. Es muss der Stadt darum gehen, die durch den Strukturwandel stark getroffenen Stadtteile zu fördern und die Entfaltung des vorhandenen guten Potentials zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat Magdeburg in den letzten Jahren unter Nutzung von Fördermitteln erhebliche Summen investiert.

14.07.11 –

Das drohende Aus für den Lesezeichenladen in Salbke führt zu Kritik der Magdeburger Bündnisgrünen an der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOBAU und der Stadtverwaltung.

Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Was die stadteigene Wobau geritten haben mag, dieses Gebäude ohne Absprache mit dem ansässigen Bürgerverein für einen vermutlich eher symbolischen Preis zu verkaufen, ist nicht nachzuvollziehen. Das Interesse der Stadt Magdeburg ist es nicht ein paar Euros zu erlösen, die in keinem Verhältnis zu den Kosten der damit sinnlos gewordenen städtischen Investitionen stehen. Es muss der Stadt darum gehen, die durch den Strukturwandel stark getroffenen Stadtteile zu fördern und die Entfaltung des vorhandenen guten Potentials zu ermöglichen. Aus diesem Grund hat Magdeburg in den letzten Jahren unter Nutzung von Fördermitteln erhebliche Summen investiert. Auch die Aktivitäten der Wobau hätten sich, ginge man von einem koordinierten Verhalten der Stadt, ihrer Ämter und Gesellschaften aus, diesem Ziel unterzuordnen. An dieser von der Stadtverwaltung unter dem Oberbürgermeister zu leistenden Koordinierung fehlt es leider. Wenn die Wobau dort Gebäude veräußert, sollten erforderliche Investitionen durch die Käufer gesichert sein. Vor allem jedoch muss über die Zukunft der ggf. von der Stadt als wichtig eingeschätzten Einrichtungen Klarheit herrschen. Statt dessen zieht die Wobau unkoordiniert, gedanken- und interesselos ihre Bahn und entzieht mit der Zerschlagung des Lesezeichenladens einem Teil der lokalen städtischen Investitionen ihren Sinn. Von der bitteren Zerstörung ehrenamtlichen Engagements ganz zu schweigen.

Die in der Presse zu lesende Äußerung eines Wobau-Sprechers, wonach man das Haus verkauft und mit dem weiteren Fortgang nichts zu tun habe, bringt die einer städtischen Gesellschaft unwürdige Ignoranz städtischer Interessen sehr schön auf den Punkt.

Ärgerlich ist darüber hinaus die Darstellung der Wobau, nicht sie habe gekündigt, sondern ein neuer Eigentümer. Der zukünftige Eigentümer konnte zum jetzigen Zeitpunkt nur kündigen, da ihm die Wobau eine Vollmacht ausstellte. Diese Verwaltungsvollmacht datiert vom 30.6. und wurde von Herrn Sonsalla persönlich unterschrieben. Einen Tag später erklärte der zukünftige Eigentümer bereits die Kündigung. Diese ist dann auch konsequent mit Wobau gegen Bürgerverein überschrieben. Nach dem Wortlaut der von Herrn Sonsalla ausgestellten Vollmacht, könnte die Wobau die Vollmacht und damit letztlich auch die Kündigung sogar noch widerrufen, was sie wegen des abgeschlossenen Kaufvertrages vermutlich jedoch nicht tun wird.

Zu forden ist jetzt, dass dem Bürgerverein ein Verbleib in den bisherigen Räumlichkeiten bzw eine Arbeit in neuen Räumlichkeiten ermöglicht wird. Ein Bibliothek mit zehntausenden Büchern zieht nicht mal ebenso um. Dazu sind kurzfristig Gespräche zwischen den Beteiligten und insbesondere mit dem zukünftigen Eigentümer zu führen, dessen Motivation derzeit noch völlig im Dunkeln liegt.

Die Stadtverwaltung müsste unabhängig hiervon ein Konzept erarbeiten, wohin es mit den Stadtteilen insgesamt gehen soll. Die Ergebnisse der Planungswerkstatt aus dem Jahr 2010 verstauben in den Schubladen. Ein solches Konzept muss auch eine Koordinierung der Aktivitäten städtischer Gesellschaften und auch z.B. die überfällige Beplanung der neuen Verkehrsraumgestaltung der Hauptstraße umfassen."

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