PM 09: Ostelbienverbindung muss stadtverträglich & bezahlbar sein!

Die Magdeburger Bündnisgrünen debattierten auf ihrer aktuellen Mitgliederversammlung die Frage der Strombrückenverlängerung. "Der Entwurf der Stadtverwaltung fiel dabei glatt durch." so Olaf Meister, Kreisvorsitzender. "Einigkeit besteht darin, dass die Anbindung Ostelbiens an die Innenstadt an dieser Stelle erforderlich ist. Wir Grünen halten die derzeitige Situation auch für problematisch. Vor allem die fehlende Entflechtung des Fussgänger- und Radverkehrs ist ein bekanntes Ärgernis. Die Planung der Stadtverwaltung wird jedoch den Problemstellungen nicht annähernd gerecht."

26.03.10 –

Die Magdeburger Bündnisgrünen debattierten auf ihrer aktuellen Mitgliederversammlung die Frage der Strombrückenverlängerung. "Der Entwurf der Stadtverwaltung fiel dabei glatt durch." so Olaf Meister, Kreisvorsitzender. "Einigkeit besteht darin, dass die Anbindung Ostelbiens an die Innenstadt an dieser Stelle erforderlich ist. Wir Grünen halten die derzeitige Situation auch für problematisch. Vor allem die fehlende Entflechtung des Fussgänger- und Radverkehrs ist ein bekanntes Ärgernis. Die Planung der Stadtverwaltung wird jedoch den Problemstellungen nicht annähernd gerecht."

Städtebauliche Katastrophe

Meister weiter: "Auf besondere Kritik stieß die Tatsache, dass nach der Planung des Oberbürgermeisters sich über den Werder ein etwa 10 Meter hoher Damm ziehen soll, auf dessen Gipfel dann die Straßenbahnhaltestellen untergebracht werden. Der Werder würde damit städtebaulich vom südlich gelegenen Stadtpark abgeschnitten. Die Haltestellen werden für die Fahrgäste nur über große Umwege erreichbar sein. Die erforderlichen Rampen für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer würden enorme Ausmasse erreichen. Das derzeitige kleinteilige städtebauliche Erscheinungsbild wird verloren gehen und der miefigen, lauten Atmosphäre einer Hochstraße weichen."

Wacklige Finanzierung und dauernde Belastung des Haushaltes

Neben der befürchteten stärkeren Lärmbelastung von Brückfeld und Werder durch die Hochbahnstrecke, sehen die Grünen die Finanzierung auf wackligen Füssen. "Es erscheint uns unrealistisch, dass die Schaffung zweier insgesamt 400 Meter langen Brücken, eines dazwischen liegenden Damms von zumindest 100 Metern, die erforderlichen Anschlüsse und Rampen und auch noch die Sanierung der beiden alten Brücken mit 33 Millionen € zu bewerkstelligen ist. Die Kosten werden deutlich höher, vermutlich über 40 Millionen € liegen."

Für den Werder und Ostelbien - nicht für den Durchgangsverkehr

"Unserer Ansicht nach sollte die Planung stadtverträglich, zweckmäßig, umweltverträglich und bezahlbar sein. Bedauerlicherweise legt die Stadtverwaltung dem Stadtrat wieder einmal praktisch nur eine Variante, in geringfügigen Variationen, vor. Wir fordern weitere Variantenprüfungen und entsprechende Vorlagen an den Stadtrat und die Öffentlichkeit. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass nach dem Innenstadtverkehrskonzept die Straße nur der Anbindung der ostelbischen Stadtteile und der Entlastung des Nordbrückenzugs beim sporadischen Veranstaltungsverkehr dient. Sie ist nicht für den Durchgangsverkehr gedacht.

Fehlende Bürgerbeteiligung

Zu denken ist an eine kostengünstige, niveaugleiche Führung einer schmalen Brücke, parallel in dichtem Abstand zu den bisherigen Brücken. Denkmalrechtliche Bedenken seitens der Stadtverwaltung dürften nach der optischen Zerstörung der Lukasklause wohl kaum ernstgemeint sein. Auch Ausbau oder gar Ersatz der bestehenden Brücke müssen diskutiert werden." Geärgert haben sich die Grünen über die wiederum fehlende Beteiligung der Öffentlichkeit.

Meister: "Angesichts der gravierenden Auswirkungen für den Werder, wäre eine Beteiligung der Bewohner doch naheliegend gewesen. Dies ist nicht erfolgt. Wiedereinmal werden die Betroffenen vor vollendete Tatsachen gestellt. Inhaltlich unterschiedliche Varianten werden der Öffentlichkeit nicht zur Diskussion vorgelegt. Man knallt uns einfach eine Variante vor den Latz und setzt darauf, dass der Stadtrat das unkritisch abnickt. Gelebte Demokratie und rechtzeitige Einbeziehung der Bürger in die Entscheidungsprozesse sehen anders aus."

Info: Beschluss der Mitgliederversammlung zur Strombrückenverlängerung

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