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Magdeburg ist eine Stadt mit Geschichte und mit Zukunft. Für die Gestaltung dieser Zukunft wollen wir uns einsetzen und die Potenziale und Besonderheiten dieser Stadt stärken. Die Stadtentwicklung ist darauf auszurichten, dass sich alle Magdeburgerinnen und Magdeburger sowie ihre Gäste in der Stadt wohl fühlen. Eine verstärkte Verknüpfung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit sorgt für eine Stadt der kurzen Wege und steigert die Attraktivität Magdeburgs. Auf die Bedürfnisse von Kindern, Senioren sowie Menschen mit Behinderungen ist in besonderer Weise Rücksicht zu nehmen.
Übergeordnete Ziele sind für uns dabei die Ausrichtung kommunalen Handelns in den Bereichen Stadt- und Verkehrsentwicklung auf Nachhaltigkeit und die Erweiterung der Bürgerbeteiligungsmöglichkeiten an Planungsprozessen.
Weiterhin gilt es, im Rahmen der Stadt- und Verkehrsentwicklung über die Stadtgrenzen hinaus zu denken und eine Kooperation mit den Umlandgemeinden und Kreisen zu erreichen. Wenn diese Kooperation auf freiwilligem Wege nicht erreichbar ist, fordern wir eine landespolitische Einflussnahme bis hin zu Eingemeindungen.
Magdeburg wird auch in Zukunft - und noch stärker als bereits heute - von Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur (Demografie) betroffen sein. Mittelfristige Prognosen rechnen mit einer erheblichen Abnahme der Bevölkerungszahl und parallel dazu werden immer mehr Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt leben. Die langfristige Stadtentwicklung muss sich unter der Maxime „Agieren statt reagieren" dieser Entwicklung auch weiterhin offensiv stellen. Auch wenn der Prozess schmerzhaft sein wird, fordern wir die Entwicklung eines langfristigen Leitbildes, das festlegt, welche Stadtgebiete weiter entwickelt und in welchen ein Rückbau betrieben werden muss.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für die Sicherung der Naherholungsgebiete im Magdeburger Stadtgebiet und im Umland ein. Dabei wollen wir vor allem vorhandene Grünverbindungen der Stadtteile mit dem Umland (z. B. Rad- und Fußwege entlang von Bachläufen) sichern und weitere Grünstreifen als Vernetzung schaffen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Zersiedlung der Landschaft stoppen, indem vor der Erschließung neuer Bauflächen brachliegende Flächen im Stadtgebiet Magdeburgs (z. B. Industriebrachen, Stadtumbaubrachen) genutzt werden. Es ist ökologisch und ökonomisch unsinnig,, dass immer weniger Menschen immer mehr Flächen in Anspruch nehmen.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen eine Stärkung der Stadtquartiere („Kieze") insbesondere der Stadt- und Ortsteilzentren und Großsiedlungen erreichen. Ein vielfältiges Angebot an Dienstleistungen, Handels- und sozialen Einrichtungen soll unnötige Wege ersparen, Kommunikationsorte schaffen und die Identifikation der Stadtteilbewohner mit ihrem Quartier stärken. Zur Revitalisierung der Stadtteile im Südosten streben wir eine städtebauliche Aufwertung der alten Dorfkerne an. Eine stärkere Verknüpfung der Funktionen für Wohnen, Arbeit, Einkauf und Freizeit ist uns besonders wichtig.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für eine bewohnerfreundliche Gestaltung des Wohnumfeldes ein, es soll zum Aufenthalt einladen und Anforderungen der unterschiedlichen Altersgruppen gerecht werden. Eine kinder- und familienfreundliche Planung soll dabei im Vordergrund stehen.
Wir sind für:
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich dafür ein, dass Straßen in Wohngebieten nicht nur dem Verkehr dienen, sondern auch als Lebensraum und Begegnungsort zur Verfügung stehen.
Wir sind für:
2.1.3 Stadtzentrum
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Attraktivität der Magdeburger Innenstadt steigern. Hierbei gilt es für uns, Magdeburg stärker als Hauptstadt und touristischen Anziehungspunkt zu entwickeln. Wir wenden uns gegen weitere Einkaufs-Center in der Innenstadt und den Ausbau der bestehenden.
Wir meinen, dass der Erlebnis- und Aufenthaltswert der Innenstadt um Breiten Weg und Alten Markt noch gesteigert werden könnte, wenn die fußläufige Verknüpfung der einzelnen Teilquartiere aufgewertet würde. Wir streben daher den im Verkehrskonzept der Stadt festgelegten Rückbau der Ernst-Reuter-Allee im Bereich des Breiten Weges zu einer Erschließungsstraße an. Im Gegenzug soll die dortige Kreuzung zu einem neuen Mittelpunkt Magdeburgs aufgewertet werden. Wir lehnen daher den Tunnel am Hauptbahnhof ab und erst recht dessen Verlängerung, da dieser noch mehr Durchgangsverkehr in die Innenstadt lenken würde.
Wir sind für:
2.1.4 Stadtumbau
Den Stadtumbau in Magdeburg mit seiner Reduzierung des Wohnungsbestandes durch Abbruch nicht mehr benötigten Wohnraumes wollen wir als Chance für den Strukturwandel nutzen. Dabei muss die Stadt nach sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien umgestaltet werden. Damit soll auch den negativen Auswirkungen des Bevölkerungsrückgangs entgegengewirkt werden.
Wir sind für:
2.2 Verkehr
Eine Stadt kann ohne ein gut ausgebautes und funktionierendes Verkehrssystem nicht leben. Gleichzeitig belastet der Verkehr die Bewohner aber auch durch Schadstoff- und Lärmemissionen, Zerschneidung und Gefährdung. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verfolgen daher eine Verkehrspolitik, die einerseits ein gut ausgebautes Verkehrssystem gewährleistet, in dem alle Verkehrsmittel ihren Vorteilen entsprechend eingesetzt werden sollen und andererseits die Belastung durch Verkehr minimiert.
2.2.1 ÖPNV - öffentlicher Personennahverkehr
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich für die benutzerfreundliche Entwicklung des ÖPNV ein. Unser Ziel dabei ist es, den ÖPNV als Alternative zum motorisierten Individualverkehr auszubauen - gemäß dem Motto „mobil ohne Auto".
Wir sind für:
2.2.2 Eisenbahn
Magdeburg ist ein wichtiger Eisenbahnknoten in Deutschland. Gleichzeitig hat die Anbindung Magdeburgs im Eisenbahnverkehr und der Zustand der Bahnhöfe eine unterschiedliche Entwicklung genommen. Während sich die Anbindung im Schienenpersonennahverkehr eher verbesserte, hat sich das Angebot im Fernverkehr erheblich verschlechtert. Auch weisen die Bahnhöfe z.T. einen veralteten und unansehnlichen baulichen Zustand auf. Gleichzeitig wächst aktuell die Belastung des Knotens Magdeburg im Güterverkehr. Auch wenn Bund und Land für die Gestaltung des Eisenbahnsystems verantwortlich sind, sollte die Stadt sich mit ihren Möglichkeiten für eine Verbesserung einsetzen.
Wir sind für:
2.2.3 Fahrradverkehr und Fußgängerverkehr
Die Nutzung des Fahrrades erlebt aktuell in Magdeburg eine Renaissance. Neben der für die Stadt auch aus wirtschaftspolitischer Sicht enormen Zunahme des touristischen Radverkehrs auf dem Elberadweg steigt auch die Nutzung des Rades im Alltagsverkehr stetig an.
Während für den motorisierten Verkehr weiterhin massiv öffentliche Mittel bereitgestellt werden (Tunnel am Askanischen Platz und am Universitätsplatz, vorgesehener Tunnel am Hauptbahnhof) wird der Fahrradverkehr in Magdeburg trotz steigender Bedeutung nachlässig behandelt. Dabei ist das Fahrrad für viele Magdeburger, insbesondere für Kinder und Jugendliche, das Hauptverkehrsmittel. Diese haben einen Anspruch auf Sicherheit und Mobilität und auf eine gleichberechtigte Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Das Fahrrad ist zudem preiswert, verursacht weder Lärm noch Abgase und benötigt nur einen Bruchteil der Parkfläche eines Autos.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen deshalb eine Verkehrspolitik durchsetzen, die das Fahrrad als alltägliches, dem Auto gleichgestelltes Verkehrsmittel begreift und eine Förderung des Radverkehrs auch zu Lasten des motorisierten Individualverkehrs beinhaltet.
Wir sind für:
2.2.4 Autoverkehr
Für die Stadtteile und insbesondere für die Innenstadt gilt, dass die Erreichbarkeit mit dem Auto gewährleistet werden soll, dass Auto jedoch dem ÖPNV und dem Radverkehr nachrangig zu betrachten ist und ein Durchgangsverkehr strikt zu unterbinden ist. Der Autofahrer ist mit Abstand der „stärkste" Verkehrsteilnehmer. Um die Sicherheit und die Mobilität aller Magdeburger zu gewährleisten, ist Kraftfahrern eine besondere Rücksichtnahme auf die Schwächeren zuzumuten.
Wir sind für: