Mit insgesamt 45 Kandidatinnen und Kandidaten treten die Magdeburger Bündnisgrünen am 7. Juni zur Stadtratswahl an. Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Das ist die größte Zahl von Kandidaten seit 1990.

02.03.09 –

Mit insgesamt 45 Kandidatinnen und Kandidaten treten die Magdeburger Bündnisgrünen am 7. Juni zur Stadtratswahl an. Olaf Meister, Kreisvorsitzender: "Das ist die größte Zahl von Kandidaten seit 1990. Besonders erfreulich ist, dass unser Konzept der offenen Liste aufgegangen ist." Tatsächlich tummeln sich 12 Parteilose auf den Listen der Grünen, die als politische Seiteneinsteiger nun in der Kommunalpolitik mitmischen. Der wohl bekannteste Parteilose auf der Liste ist sicherlich Jürgen Canehl, bis vor wenigen Tagen noch Mitglied der SPD und der SPD-Ratsfraktion. Canehl hatte sich in einer Rede den bündnisgrünen Parteimitgliedern vorgestellt und die inhaltlichen Gründe für den aufsehenerregenden Wechsel dargelegt. Er bewarb sich um den Platz 5 der bündnisgrünen Liste im Wahlbereich Stadtfeld Ost und wurde nach eingehender Diskussion von den Mitgliedern auch gewählt.

Meister: "Das es Canehl um seine in der SPD nicht tolerierten Positionen, wie seine Ablehnung des Tunnelprojekts an den Bahnhofsbrücken geht, wird offensichtlich, wenn man sieht, dass er den Platz 5 auf der SPD-Liste eintauscht gegen den Platz 5 auf der Grünen Liste. Nach herkömmlicher Wahlarithmetik eher schlechtere Voraussetzungen für ein Stadtratsmandat. Allerdings ist unsere Liste in Stadtfeld Ost nun so stark und auch inhaltlich gut aufgestellt, dass die Regel wonach die SPD mehr Stimmen bekommt als Bündnis 90/Die Grünen in diesem Wahlbereich vielleicht ja auch nicht mehr gilt." Auf Platz 1 der Liste in Stadtfeld wurde wieder Stadtrat Thorsten Giefers aufgestellt. Mit Stephan Mertens kandidiert ein bekannter Magdeburger Wissenschaftler auf Platz 3. Der Künstler und Elbeaktivist Dieter Ramdohr tritt auf Platz 6 an.

Als ebenfalls stark besetzt gilt die Liste in der Stadtmitte. Neben dem auf Platz 1 gewählten Stadtrat und Sprecher der GWA Alte Neustadt, Wolfgang Wähnelt, kandidiert auf Platz 2 Ronald Mainka (Sprecher der GWA Altstadt) und der Ausländerbeauftragte Magdeburgs Abdoul Coulibaly.

Auffällig ist die hohe Zahl von Frauen auf den Grünen Listen. Mit 21 weiblichen Kandidaturen erreichen die Bündnisgrünen eine Frauenquote von 47 %. In vier der zehn Wahlbereiche führt eine Frau die Liste an, so Gisela Graf in Neustädter See, Kreisvorsitzende Michaela Frohberg in der Neuen Neustadt, Dorothea Frederking (Mitglied des Grünen Landesvorstandes) in Sudenburg und Brigitte Schmidt (Sprecherin der GWA Südost) in Reform.

Gerrit Albrecht führt die Grüne Liste in Olvenstedt an, in Ostelbien kandidiert Andreas Bock (Mitglied im Kreisvorstand). Im Wahlbereich Stadtfeld West, Ottersleben, Diesdorf bewirbt sich Amtsinhaber Sören Herbst wieder um ein Mandat. In Südost setzte sich der langjährige Fraktionsvorsitzende Alfred Westphal (67) stark für eine weitere Amtszeit ein. Der vor Ort ansässige Kreisvorsitzende und noch im Oberbürgermeisterwahlkampf als Frontmann der Partei agierende Olaf Meister(37) zog sich zurück und bewarb sich daraufhin lediglich um Platz 2.