Wohnbaulandförderung Magdeburg - teuer und in effizient

Grüne fordern Überarbeitung

08.11.08 –

Die Stadt Magdeburg gewährt nach einem Beschluss des Stadtrates Zuschüsse,
wenn Familien mit Kindern Bauland erwerben. Gefördert wird aber nur der
Erwerb bestimmter städtischer Grundstücke.

"Die Förderung von Familien mit Kindern ist zwar der richtige Ansatz, in
der jetzigen Form wird die Förderung jedoch ergebnislos verpuffen." so Olaf
Meister, Kreisvorsitzender der Magdeburger Bündnisgrünen. "Die Ausrichtung
der Förderung rein auf städtische Grundstücke führt im Wesentlichen dazu,
dass die Nachfrage von den privaten Flächen auf die Städtischen umgelenkt
wird. Dass es in nennenswerter Zahl gelingen wird, Bauwillige von Bauten im
Umland abzuhalten und diese für Magdeburg zu gewinnen, ist nicht zu
erwarten. Der geringe Umfang der insgesamt zur Förderung bereitstehenden
Mittel dürfte nicht ausreichen den günstigeren Baulandpreisen des Umlands
Paroli zu bieten." Die Bündnisgrünen schlagen daher eine Veränderung der
Förderung vor.

"Wenn man bei deutlich zurückgehenden Einwohnerzahlen in ganz
Ostdeutschland schon Geld für eine Wohnungsneubauförderung in die Hand
nimmt, sollte man nicht plump nur Versuchen die städtischen Grundstücke mit
Nachlass los zuschlagen. Es würde sich vielmehr anbieten, die Förderung so
auszurichten, dass man auch anderen städtebaulichen Zielen gerecht wird.

Statt der Förderung von Neubauten auf der grünen Wiese, die steigende
Mobilitätskosten und zusätzliche Kosten bei der Unterhaltung der neuen
Infrastruktur mit sich bringen, sollte die Bebauung von inner städtischen
Lücken, die Umnutzung alter Mehrfamilienhäuser zu Ein- oder
Zweifamilienhäusern oder auch die Sanierung alter Bausubstanz in die
Förderung aufgenommen werden. Man könnte so Familien fördern, zugleich aber
den aktuellen städtebaulichen Bedingungen schrumpfender Städte entsprechen.
Die Stadt Leipzig hat in dieser Richtung ein sogenanntes
Selbstnutzer-Programm aufgelegt."

Meister sieht darin ein Vorbild für ein mögliches Vorgehen Magdeburgs.
"Denkbar", so Meister weiter "wäre es auch, statt für Familien Bauland zu
fördern, den Familien den Einsatz von erneuerbaren Energien und
Passivhäusern per Förderung zu erleichtern. Auch so wäre eine dauerhafte
Entlastung von bauwilligen Familien möglich. Zugleich würde dem Umwelt- und
Klimaschutz Rechnung getragen.".

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