Grüne auf der Demo "Wir haben es satt"

Am Wochenende fand zum zweiten Mal in Berlin – parallel zur Grünen Woche – die Großdemonstration gegen die Agrarindustrie und für eine tiergerechte Landwirtschaft in Deutschland statt. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ zogen die 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Regierungsviertel vor das Kanzleramt zur Abschlusskundgebung. Sie ließen sich auch nicht durch Schnee- und Regenschauer abschrecken.

21.01.12 –

Am Wochenende fand zum zweiten Mal in Berlin – parallel zur Grünen Woche – die Großdemonstration gegen die Agrarindustrie und für eine tiergerechte Landwirtschaft in Deutschland statt. Unter dem Motto „Wir haben es satt“ zogen die 23.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Regierungsviertel vor das Kanzleramt zur Abschlusskundgebung. Sie ließen sich auch nicht durch Schnee- und Regenschauer abschrecken.

Auch aus Sachsen-Anhalt waren Bürgerinitiativen, die sich gegen geplante Massentierhaltungsanlagen engagieren angereist. So fuhren Busse aus Magdeburg und Weißenfels nach Berlin. Vor dem Hauptbahnhof gab es ein Gruppenbild, mit den symbolischen Ortschildern der von den Planungsvorhaben betroffenen Gemeinden.

Was an dieser Demo immer wieder fasziniert, ist die Kreativität mit der die Menschen gegen die Auswüchse einer industrialisierten Landwirtschaft demonstrieren. Mit fantasievollen Kostümen, Plakaten und vielen witzigen Sprüchen forderten sie von der Bundesregierung ein Umdenken in der Agrarpolitik. Dazu gehören unter anderem der Verzicht auf Gentechnik, die Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft und für mehr Umweltschutz im Agrarbereich. Diese Forderungen sind auch Anliegen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Zahlreiche grüne Fahnen auf der Demo zeigten, dass Agrar- und Tierschutzpolitik für uns ein zentrales Politikfeld sind.

Die Vernichtung von Lebensmitteln, die eigentlich noch ohne Bedenken verzehrt werden könnten, war ein weiteres Thema. Aus so genanntem „Wegwerf-Gemüse“ wurde deshalb eine leckere vegetarische „Protestsuppe“ gekocht. Dafür hatten viele HelferInnen während der gesamten Nacht geschnippelt.

Während im vorigen Jahr mit Dioxin verseuchtes Futtermittel im Mittelpunkt der Proteste stand, war es in diesem Jahr der Skandal um das mit Antibiotika belastete Hühnerfleisch, der zeigte, wie skrupellos die Agrarindustrie ihre Gewinne auf Kosten von Mensch und Tier erzielen. Genau das war es, was die Demo-TeilnehmerInnen satthatten.

Mit viel Beifall wurde auf der Abschlusskundgebung die Information bedacht, BASF werde zukünftig auf die Gentechnik-Kartoffel „Amflora“ in Europa verzichten. Das ist auch ein Ergebnis der zahlreichen Proteste.

Erstmalig nahmen Vertreter des Bundes der Deutschen Milchbauern an der Demonstration teil. Das Bündnis für eine andere Agrarpolitik wird also breiter. Wir hoffen, auch im nächsten Jahr auf eine große Beteiligung, die deutlich macht, dass wir den notwendigen langen Atem haben für eine Wende in der Agrar- und Tierschutzpolitik.

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