Grüne fordern Überdenken des Ausbaus der Lukasklause

Mit Kritik reagiert Olaf Meister, Kreisvorsitzender der Magdeburger Bündnisgrünen, auf die Pläne die Magdeburger Lukasklause für mehr als eine Million Euro zu erweitern. "Der Bau eines Veranstaltungssaales mit erheblichen finanziellen Mitteln der Stadt ist ökonomisch unsinnig. Es gibt in diesem Bereich keine Kapazitätsengpässe. Die städtische Messe- und Veranstaltungsgesellschaft hat bisher keinen Bedarf signalisiert. Diverse private Anbieter von Veranstaltungsräumen stehen zur Verfügung. Traditionsreiche Veranstaltungsorte wie das "Talente" stehen leer.

15.04.08 –

Mit Kritik reagiert Olaf Meister, Kreisvorsitzender der Magdeburger Bündnisgrünen, auf die Pläne die Magdeburger Lukasklause für mehr als eine Million Euro zu erweitern. "Der Bau eines Veranstaltungssaales mit erheblichen finanziellen Mitteln der Stadt ist ökonomisch unsinnig. Es gibt in diesem Bereich keine Kapazitätsengpässe. Die städtische Messe- und Veranstaltungsgesellschaft hat bisher keinen Bedarf signalisiert. Diverse private Anbieter von Veranstaltungsräumen stehen zur Verfügung. Traditionsreiche Veranstaltungsorte wie das "Talente" stehen leer.

Lukasklause als IBA-Projekt falsches Beispiel

Wenn man im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) zeigen möchte, welche Chancen der Stadtumbau bieten kann, ist der Umbau des alten Wehrturms irrwitzig. Stadtumbau sollte dort ansetzen, wo aufgrund veränderter Bedingungen eine neue Nutzung erfolgen muss. Die Lukasklause funktioniert seit mehr als 100 Jahren als Ort der Kultur und wird dies auch ohne Ausbau weiterhin tun. Viele andere Objekte entlang der Elbe benötigen dringend neue Konzepte und finanzielle Mittel. Zu nennen wären beispielhaft der Wasserturm Salbke, das Kavalier Scharnhorst, die Hubbrücke und die Hubbrücke im Handelshafen, von Hyparschale und Stadthalle ganz zu schweigen. Die Mittel in den unnötigen Ausbau der Lukasklause zu stecken ist Verschwendung.

Planungen stoppen

Die Planungen sollten umgehend gestoppt werden. Zu Fragen ist auch, welche demokratisch legitimierten Gremien dem Projekt zugestimmt haben sollen und wann eine breite Diskussion des Vorhabens mit der Bevölkerung statt finden soll. Die kurze Vorstellung in der Lukasklause, nicht einmal eine Präsentation des Siegerentwurfs per Bildprojektion war den Veranstaltern technisch möglich, wird wohl kaum als ernstzunehmende Einbeziehung der Bevölkerung zu werten sein."

Neubau dominiert historisches Ensemble

Meister übt auch an der Art des geplanten Ausbaus Kritik: "Ohne die künstlerische Leistungen der beteiligten Architekten schmälern zu wollen: der Siegerentwurf ist mitnichten geeignet, dem historischen Gebäude Lukasklause gerecht zu werden. Vermutlich ist die Aufgabenstellung, den verhältnismäßig kleinen Wehrturm um ein Veranstaltungszentrum denkmalgerecht zu erweitern, auch gar nicht erfüllbar. Der jetzige Entwurf, der der Lukasklause einen zweiten modernen Turm an die Seite stellt, verändert die bauliche Situation völlig. Aus bestimmten Blickwinkeln wird der historische Altbau nicht einmal mehr zu sehen sein, ansonsten dominiert ein Neubau die Szene. Die von vielen Menschen in der Stadt geschätzte Situation, mal ein Stück altes intaktes Magdeburg zu erleben, wird dauerhaft zerstört, ohne dass sich ein Nutzen ergibt. Über diesen Entwurf sollte breit, sowohl in der Bevölkerung als auch in den Gremien des Stadtrates diskutiert werden."

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