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Sekt und Selbstkritik auf dem Neujahrsempfang

Die TAZ Journalistin Ulrike Herrmann sorgte mit ihrer Festrede auf dem grünen Neujahrsempfang für Heiterkeit und Diskussionsstoff.

17.01.12 –

Am vergangenen Freitag feierte der grüne Landesverband Sachsen-Anhalt gemeinsam mit dem Kreisverband Magdeburg seinen Neujahrsempfang im Restaurant L~BE in Magdeburg. Gekommen waren rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Eine gute Gelegenheit um mit Stolz auf das vergangene politische Jahr 2011 zurück zu blicken. Nach 13 Jahren außerparlamentarischer Opposition gelang der Wiedereinzug in den Landtag von Sachsen-Anhalt, die Mitgliederzahlen steigen stetig.

Die Landesvorsitzende Cornelia Lüddemann wies in ihrer Neujahrsrede auf die beachtlichen Erfolge der Grünen Partei hin. Für das neue Jahr kündigte Lüddemann an: "Von Landesebene aus werden wir in diesem Jahr mit einem Mentoringprogramm, einem zeitlich befristeten Frauen- und Genderrat, und einer neuen, zeitgemäßeren Satzung reagieren. Die nach der Landtagswahl notwendige Phase der inneren Neuorientierung und strukturellen Neuaufstellung wird damit und mit der turnusmäßigen Neuwahl des Landesvorstandes zur Jahresmitte abgeschlossen sein. Dann werden wir noch deutlicher zeigen können, dass wir die wahre Opposition dieses Landes sind." Darüber hinaus seien BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die einzige Partei, die Antworten auf die Zukunftsfragen in der Bildung, in Gerechtigkeitsfragen und der Nachhaltigkeit hätte.

Die Festrede der TAZ Journalistin Ulrike Herrmann war nicht etwa eine Lobpreisung der Grünen, sondern erfrischend kritisch: die Bündnisgrünen seien seit dem Atomausstieg der Bundesregierung keine Protestpartei mehr. Es gelte nun einen neuen Weg als anerkannte Volkspartei zu finden. Der Umweltschutz müsse nach wie vor das Erkennungsmerkmal und oberste Priorität der Grünen sein. An diese Aufforderung schlossen sich einige Steilthesen zum Sinn von Elektroautos an sowie zur scheinbaren Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Erneuerbaren Energien. Schließlich, sagt Herrmann, würden diese neu geschaffenen Arbeitsplätze an anderen Stellen, wie den herkömmlichen Energiezweigen wegfallen. Das Thema Frauenförderung in der Politik würde sich aufgrund der demographischen Entwicklungen Deutschlands in den kommenden Jahren von selbst erledigen, da zukünftig alle Frauen auf dem Arbeitsmarkt benötigt würden. Der Großteil der arbeitenden Frauen würde sich dann auch nicht mehr mit ausführenden Funktionen abspeisen lassen, sondern auch leitende Funktionen übernehmen wollen. Dabei wies sie auf die Berliner Erklärung hin, in der gefordert wird, dass mindestens 30% der Aufsichtsräte in deutschen Unternehmen weiblich sein sollten. Die Zurückhaltung von Frauen, Verantwortung in Politik und Wirtschaft zu übernehmen, ließe sich aber auch durch Maßnahmen, wie eine weibliche Doppelspitze aufheben. Bei der TAZ habe dies zur verstärkten weiblichen Leitung der Ressorts geführt.

Anschließend an die Neujahrsreden gaben die beiden Kreisvorsitzenden des KV Magdeburg Petra Sperling und Stefan Sewekow einen heiteren Rückblick über das vergangene Jahr des Kreisverbands. Live-Musik und ein vegetarisches Buffet rundeten einen gelungenen Abend ab.

(Quelle: http://gruenlink.de/5yf)

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