Länger gemeinsam lernen

Um die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen und allen Kindern eine Bildungschance zu geben, wollen wir das viel zu frühe Sortieren der Kinder beenden. Zumal die Sortierung nach der vierten Klasse stark durch den sozialen Hintergrund bestimmt ist. Dazu schaffen wir das Angebot einer zehn- bis dreizehnjährigen gemeinsamen Lernzeit in der Gemeinschaftsschule.

Um die soziale Gerechtigkeit zu erhöhen und allen Kindern eine Bildungschance zu geben, wollen wir das viel zu frühe Sortieren der Kinder beenden. Zumal die Sortierung nach der vierten Klasse stark durch den sozialen Hintergrund bestimmt ist. Dazu schaffen wir das Angebot einer zehn- bis dreizehnjährigen gemeinsamen Lernzeit in der Gemeinschaftsschule. Als Weg dorthin begreifen wir auch Schulverbünde von Grundschulen mit Gemeinschaftsschulen. Wir fordern eine Bildungspolitik, die die Gemeinschaftsschule dauerhaft als zweite Säule neben dem Gymnasium etabliert.

Der Zugang zu Bildung darf nicht vom Portemonnaie der Eltern abhängen. Deshalb sind Lernmittel ab der 1. Klasse sowie die Schülerbeförderung für Vollzeitschülerinnen und -schüler aller Schulen im Land bis zum Ende der Schulzeit kostenfrei zu gewähren. Bildungsgerechtigkeit muss auch beim Erwerb von Medienkompetenz hergestellt werden, da diese immer noch zu stark von der sozialen Herkunft abhängt und zudem geschlechtsspezifische Unterschiede verfestigt. Für alle Kinder und Jugendlichen wollen wir ein gesundes regionales Essen in allen Kindertagesstätten, Horten und Schulen anbieten, für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen kostenlos.

Gemeinschaftssinn, Gerechtigkeit und Toleranz sind Beispiele für Werte, die im Schulalltag gelebt und altersgerecht reflektiert werden müssen. Zum gemeinsamen Lernen gehört für uns auch, dass nicht wie bisher konfessionell gebundene und nichtreligiöse Kinder getrennt, sondern gemeinsam über Werte und Normen, Religionen und ihre Ausprägungen und über die vielfältigen Möglichkeiten der Lebensgestaltung in einer pluralistischen Gesellschaft sprechen und diskutieren. Wir möchten einen für alle verpflichtenden Werteunterricht einführen. Dies sehen wir, gerade in einer zunehmend multikulturellen Gesellschaft als nötig an. Es wird immer schwieriger werden, allen Religionsgemeinschaften einen eigenen Religionsunterricht anzubieten, ohne dabei andere zu benachteiligen. Es muss möglich sein, dass sich die Schülerinnen und Schüler gemeinsam über ihre Werte und gesellschaftliche Gegebenheiten austauschen, eigene Vorstellungen entwickeln sowie über strittige Fragen offen mit Schülerinnen und Schülern anderer Religionen diskutieren.

Lernen endet nicht mit dem Schulabschluss. Zu guten Bedingungen für lebenslanges Lernen gehören die Programme von Volkshochschulen und Seniorenakademien ebenso wie bezahlbare Kursangebote auch im ländlichen Raum.

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Kapitel 3