PM 01: Grüne fordern für das Schlachthofgelände eine energieeffiziente Mustersiedlung und keine weiteren Discounter

Im Mai 2011 waren es Bündnis 90/Die Grünen, die mit ei­ner gut besuchten Podiumsdiskussion und einem interes­santen Faltblatt die Stadtfelder Bürger über die Absichten ei­nes Investors aufmerksam gemacht hatten, der eine An­sammlung von Billigdiscountern auf dem Schlachthofge­lände errichten wollte. Nach wenigen Tagen gab es aus dem Kreise der Stadtfelder Einzelhändler, von der Industrie- und Handelskammer, von der IG Innenstadt und aus fast allen Parteien Proteste. Letztendlich wurde die Drucksache des Oberbürgermeisters mit einer deutlichen Mehrheit von 28 Stimmen gegen 12 Ja-Stimmen (ausnahmslos FDP- und einige CDU-Stadträte) abgelehnt. Nur 20 Monate legt derselbe Investor ein fast gleiches Kon­zept vor. „Allerdings,“ so die Kreisvorsitzende der Magdeburger Grünen, Rebecca Kutz, „er garniert das Einzelhandelszentrum jetzt mit 120 Woh­nungen. Wohnungen mit einer Größe von 60-70 Quadrat­metern. Vor den Wohnungen liegt aber eine Blechwüste mit 300 Parkplätzen. In einer Stadt, die keine Wohnungsnot kennt, keine wahrlich attraktive Wohnlage.“

05.02.13 –

Im Mai 2011 waren es Bündnis 90/Die Grünen, die mit ei­ner gut besuchten Podiumsdiskussion und einem interes­santen Faltblatt die Stadtfelder Bürger über die Absichten ei­nes Investors aufmerksam gemacht hatten, der eine An­sammlung von Billigdiscountern auf dem Schlachthofge­lände errichten wollte. Nach wenigen Tagen gab es aus dem Kreise der Stadtfelder Einzelhändler, von der Industrie- und Handelskammer, von der IG Innenstadt und aus fast allen Parteien Proteste. Letztendlich wurde die Drucksache des Oberbürgermeisters mit einer deutlichen Mehrheit von 28 Stimmen gegen 12 Ja-Stimmen (ausnahmslos FDP- und einige CDU-Stadträte) abgelehnt.

Nur 20 Monate legt derselbe Investor ein fast gleiches Kon­zept vor. „Allerdings,“ so die Kreisvorsitzende der Magdeburger Grünen, Rebecca Kutz, „er garniert das Einzelhandelszentrum jetzt mit 120 Woh­nungen. Wohnungen mit einer Größe von 60-70 Quadrat­metern. Vor den Wohnungen liegt aber eine Blechwüste mit 300 Parkplätzen. In einer Stadt, die keine Wohnungsnot kennt, keine wahrlich attraktive Wohnlage.“

Kreisvorsitzender Matthias Borowiak ergänzt: „Den Verdacht werden wir nicht los, dass diese Wohnungen nur eingezeichnet sind, damit der Investor entgegen dem gültigen ‚Märktekonzept‘ vom Stadtrat die Genehmigung bekommt, an dieser Stelle weitere Kaufhallen zu bauen. Später würde sicher erklärt, es rechnet sich nicht‘ und die Märkte sind aber gebaut.“

Der baupolitische Sprecher der Grünen Rathausfraktion Stadtrat Jürgen Canehl erklärt: „Wir sind in Übereinstimmung mit dem gültigen Be­bauungsplan für eine nahezu 100 %-ige Wohnbebauung auf den derzeitigen Freiflächen der über 40.000 m² großen in­nerstädtischen Brachfläche. Meine Vision: Es entstehen drei- bis vier-geschossige Stadthäuser, die sich um kleine Innenhöfe grup­pieren können, die aber auch über große (Dach-)-Terrassen und kleine Freiflächen verfügen. Ein solcher Haustypus hat keinen wirklichen Keller. Das Erdgeschoss wird bestimmt vom Hauseingang und erfüllt die Abstellzwecke auch für Fahrräder und ggf. ein Auto. Im 1. Obergeschoss wird ge­wohnt, im 2. geschlafen und im 3. gearbeitet oder auch gewohnt.“

Die Grünen sind sich sicher: „Eine Erweiterung der Handelsflächen abseits der Innenstadt oder muss der Stadtrat ablehnen. Schon heute steht jedem Magdeburger Bürger mehr als 2,7m² Verkaufsfläche (Leipzig rd. 1,4 m²; Halle rd. 1,5m²) zur Verfügung. Magdeburg hat in Deutschland nachweisbar die meisten Discounter.“

„Wir erwarten vom Baudezernat, dass dem Schlachthofquar­tier im Sinne eines Entwicklungsgebietes endlich mehr Aufmerksam­keit geschenkt wird. Gespräche mit dem Eigentümer stehen auf der Tagesordnung.“

„Da beim Schutz des Klimas dem Gebäudebereich eine Schlüsselrolle bei der CO²-Reduktion zukommt, wird vorge­schlagen, dass auf dem Schlachthofgelände modellhaft ein besonders energieeffizientes Wohngebiet entwi­ckelt wird. Dies stünde der ‚Modellstadt für Erneuerbare Energien‘ gut zu Gesicht. Wir wollen einen Masterplan für eine ökologische Mustersiedlung. Sie muss von den Bürgern der Stadt Magdeburg für die Bürger der Stadt Magdeburg entwickelt werden“, erklärt Uwe Zischkale, der an der Hochschule Dozent für Regenerative Energien ist und mittlerweile bei den Grünen mitarbeitet.

„Orientieren könnte man sich dabei an dem Berliner ‚Genossenschaftlicher Neubauwettbewerb – Bezahlbarer Wohnraum für Berlin‘,“ so schwärmt Zischkale weiter. „Ziel des Vorhabens in Berlin war, dass Genossenschaften mit Mitgliedern aus der Stadt leere Flächen von Investoren erwerben können und durch die Genossenschaft eigene Wohn- und Nutzungskonzepte entwickeln und umsetzen. Im Vordergrund standen Projekte mit hohem Anteil erneuerbarer Energien zur Minimierung der Betriebskosten und ein Nutzungskonzept, das einen breiten Querschnitt von Altersgruppen und Einkommensschichten anspricht.“

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