Kritik an nachlässigem Umgang mit öffentlichem Vermögen

Die Grünen kritisieren den geplanten Abriss der Salbker Friedhofskapelle als Ergebnis von Missmanagment in der Stadtverwaltung. 20 Jahre nach der Wende kann man den schlechten Zustand öffentlicher Bauten nicht mehr auf unterbliebene Unterhaltungsmaßnahmen in der Zeit der DDR schieben.

06.03.09 –

Die Magdeburger Grünen kritisieren den geplanten Abriss der Salbker Friedhofskapelle als Ergebnis von Missmanagment in der Stadtverwaltung. Meister: "Der nun von der SPD/CDU-geführten Stadtverwaltung geplante Abriss der Friedhofskapelle in Salbke zeigt in drastischer Weise ein Missmanagement in der städtischen Immobilienverwaltung auf. 20 Jahre nach der Wende kann man den schlechten Zustand öffentlicher Bauten nicht mehr auf unterbliebene Unterhaltungsmaßnahmen in der Zeit der DDR schieben. Der zunehmend schlechtere Zustand der Friedhofskapelle wurde über mehr als anderthalb Jahrzehnte nicht ernsthaft behandelt. Nun ist der Bauzustand so schlecht, dass nur eine teure Sanierung oder ein kompletter Neubau bleiben. Beides ist exorbitant teuer.

Auch ist derzeit unabsehbar, ob und wann nach einem Abriss eine neue Kapelle gebaut wird. Die Salbker Trauergäste werden noch über lange Zeiträume hinweg die Trauerfeiern in anderen Stadtteilen durchführen müssen. Wenn nun schon der Abriss als unvermeidbar dargestellt wird, müsste der Salbker Bevölkerung zumindest ein schlüssiger Termin für eine Fertigstellung des Ersatzneubaus mitgeteilt werden. Man darf gespannt sein."

 

Als besonders ärgerlich bezeichnet Meister den weiteren Verlust an historischer Bausubstanz in Salbke. "Gerade in Südost wird aufgrund des schlechten Zustandes von älteren Gebäuden entlang der Hauptstraßen noch so manches Gebäude zum Abriss stehen. Für die Identität eines Stadtteils ist jedoch eine gesunde Mischung aus Alt und Neu erforderlich. Eine gewisse Beständigkeit zumindest der öffentlichen Altbausubstanz wäre zu fordern, stößt aber auf städtisches Desinteresse. Wenn nicht mal die Stadt Magdeburg - mit ihrer hohen Kreditwürdigkeit - in der Lage ist für den Erhalt ihrer eigenen Baudenkmälern zu sorgen, die noch dazu sich in unverändert erforderlicher Nutzung befinden, wie soll man da von privaten Eigentümern ein solches Engagement glaubwürdig verlangen?"

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Bauen | Presse